Kriftel. Seit Wochen ist es heiß, fast täglich wird ein neuer Hitzerekord gebrochen. Das wirkt sich natürlich auf die Natur aus, die Pflanzen leiden unter der Trockenheit. Die Mitarbeiter des Bauhofs müssen seit Wochen schon täglich gießen. „Die Wetterverhältnisse sind außergewöhnlich, nur ein Fahrzeug mit Wassertank steht zur Verfügung und zurzeit ist außerdem das Personal dezimiert: Einige sind in der Ferienzeit im Urlaub, andere krank. So haben wir darüber nachgedacht, Fremdfirmen mit Gießarbeiten zu beauftragen“, so der Erste Beigeordnete Franz Jirasek. „Doch das ist teuer.“ Eine Firma habe sogar 12,50 Euro pro Baum verlangt. Da kam Jirasek eine unbürokratische Idee: Er fragte bei der Freiwilligen Feuerwehr an – und Gemeindebrandinspektor Patrick Kilian sagte sofort seine Unterstützung zu. „Wir gießen jetzt jeden Abend die uns zugewiesenen Flächen im oberen Bereich von Kriftel – am Kreisel, in der Raiffeisenstraße, am Kindergarten Linsenberg, am Parkplatz am Linsenberg und in der Ringofenstraße“, so Kilian. „Am Dienstagabend waren vier Mann mehr als zwei Stunden lang beschäftigt. Zwei Fahrzeuge waren im Einsatz und fast 11.000 Liter wurden vergossen.“ Jirasek lobt das Engagement der Feuerwehr, schließlich arbeiten hier alle ehrenamtlich. „Ich finde diesen Einsatz wirklich toll“, so der Erste Beigeordnete. Kilian betont, dass der ungewohnte Einsatz aber auch für die Wehr Vorteile, und zwar einen Trainingseffekt mit sich bringt: „Für Fahrer oder Maschinisten, die noch nicht so viel Praxiserfahrung haben, ist das eine gute Möglichkeit, das Fahren in engen Straßen oder den Umgang mit der Pumpe zu üben.“ Trotzdem bleibt die Krifteler Wehr natürlich jederzeit einsatzbereit: „Ein mit Wasser voll befülltes Fahrzeug steht immer bereit, um jederzeit ausrücken zu können.“ Das ist auch notwendig, wurde die Wehr in der vergangenen Woche doch bereits zu vier kleineren Flächenbränden in Kriftel gerufen.
Tina Schehler
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit