Laubenheim – Was man mit Deckeln kleiner Eierkartons, Partyaschenbechern und etwas Silber- und Goldfolie, dazu ein paar Notfall-Wärmedecken, alles so anfangen kann, das bewiesen die Kinder der Grundschule in ihrem Musical „School Express“. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Grundschulbaus feierten Land, Stadt, Schule, Kinder, Eltern und Förderverein in der großen Sporthalle am Ried. An die 1000 Menschen hatten sich hier eingefunden. Dass die Schule bald der Vergangenheit angehören und statt ihrer ein Neubau in der Laubenheimer Neuen Mitte erstehen soll, sei kein Hinderungsgrund, diesen 50. Geburtstag zu feiern. Da waren sich alle einig.
Schulleiterin Marion Jendralski begrüßte die ungeheure Vielzahl an Gästen, unter denen sie auch Monika Seib-Cembolista entdeckte, eine der ersten Lehrerinnen im Schulneubau. Am 14. April 1967 wurde er eingeweiht, verkündete Jendralski. Damals war Laubenheim noch selbständig. Jendralski machte auf die Wandlungen in Schule und Pädagogik aufmerksam und nannte einige Stichworte zu dem, was hinzukam in der Zeit: Wissenschaftsorientierung, Leistungsorientierung, Individualisierung, Medienkompetenz und Kompetenzorientierung etwa.
Inlets aus Pralinenschachteln dienten bei den Kostümen als Brustpanzer, Alu-Ascher als Schulterklappen. Ganz schön spacig und vor allem fantasievoll und sehr individuell kamen die Waggons des School-Express`, frei nach Starlight-Express, daher. „Happy Birthday“ sang der Schulchor, währen die versammelten Akteure des Musicals die Bühne enterten und eine über einstündige tolle Leistung erbrachten.

Zum Musical sagte Bau- und Kulturdezernentin Marianne Grosse: „So etwas habe ich überhaupt noch nicht gesehen, ganz ohne Witz.“ Einen Schulexpress, der zur Botschaft habe: wir akzeptieren alle, wie sie sind. „Ich bin überzeugt, dass was ihr geleistet habt, ein Sinnbild ist für Schulgemeinschaft“, wandte sich Grosse an die Schüler. Und versprach: „Wir werden aus eurer Schule eine zukunftsfähige Schule machen, wir stehen bereit.“
Schulrätin Annette Ernst legte das Konzept beiseite, so voll des Lobes war sie für Schulleitung, Kollegium und Schüler. Valerie Henschel brachte für die Elternschaft symbolisch ein Geschenk, das schon an seinem Platz in der Schule steht, ein Bücherschrank, der für alle offen sein soll. Auch der Förderverein hatte für jedes Kind ein Andenken dabei.
Ortsvorsteher Gerhard Strotkötter sagte: „Wir feiern 50 Jahre Schulbau mit dem Wissen, dass er höchstwahrscheinlich demnächst abgerissen wird. Noch wird darum gestritten“, bezog er sich auf die Anwohnerklagen. „Ich schlage vor, wir feiern 50 Jahre Schulstandort im Herzen Laubenheims.“