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Abschied von Finthen

Finthen – Die katholische Pfarrkirche war am letzten Sonntag im August bis zum letzten Platz gefüllt. Im Gottesdienst verabschiedete sich die katholische Pfarrgemeinde St. Martin von dem allseits beliebten P. Biji Purakkeril Sariyar, der vier Jahre lang erfolgreich in der Gemeinde gewirkt hatte. Kaum ein anderer Geistlicher hat es je geschafft, in so kurzer Zeit das Vertrauen und die Herzen der Gläubigen zu gewinnen.
Musikalisch gestaltete die Gruppe Regenbogen den Gottesdienst. Pfarrer Thorsten Geiß stellte in Kurzform noch einmal den Werdegang von Pater Biji vor. Gleichzeitig bedankte er sich für dessen Wirken in der Gemeinde und verabschiedete ihn mit der Überreichung eines sakralen Gewandes und zweier gefüllter Sparstrümpfe. In seiner Predigt zeigte Pater Biji noch einmal die wichtigsten Stationen seines Wirkens in der Gemeinde auf und bedankte sich für die freundliche Aufnahme. „Finthen ist meine Heimat hier in Deutschland geworden“, sagte er zum Schluss seiner Predigt.

Er wurde 1973 in Kerala/Indien, wo er auch den Großteil seiner Kindheit verbrachte, geboren. Es schlossen sich zehn Jahre Schulzeit und Ausbildung an. Danach arbeitete er ein Jahr auf dem Bauernhof seines Vaters. Schon während seiner Kindheit wollte er Priester werden und diesen Weg ging er nun. Nach seiner Ausbildung und dem Besuch des Priesterseminars ging er nach Italien, um aber bald wieder nach Indien zurückzukehren. Am 19. April 2001 wurde er dort zum Priester geweiht und arbeitete in einer Pfarrei. Zusätzlich unterrichtete er an einer Schule. Dann führte ihn sein Weg nach Deutschland, in die katholische Pfarrei St. Martin. Eine große Herausforderung für ihn, waren seine Deutsch-Sprachkenntnisse doch sehr bescheiden. Aber er hatte in Pfarrer Christoph Zell den idealen Lehrpfarrer gefunden und fühlte sich von den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern gut aufgenommen und von der Gemeinde akzeptiert.

Seine Deutschkenntnisse verbesserten sich von Mal zu Mal. Mit seiner sympathischen Art, so wie er auf Menschen zuging, mit seinem Auftreten und seiner Zuverlässigkeit stieg sein Beliebtheitsgrad in der Gemeinde. Ein weiteres Plus war seine Vielsprachigkeit. Nun setzt er seit dem 1. August bereits seine ganze Kraft, sein Wissen und all seine Fähigkeiten in den Dienst der Neu-Isenburger Pfarrgemeinde. Die Finther Gemeinde bedauert sein Weggehen zutiefst, dies wurde im Empfang nach dem Gottesdienst klar und deutlich. Neben den kirchlichen Gruppen verabschiedete sich auch Ortsvorsteher Herbert Schäfer mit einem passenden Präsent von dem beliebten Geistlichen.