Start AKK AKK-Gemeinden finden sich im Haushaltsentwurf nicht wieder

AKK-Gemeinden finden sich im Haushaltsentwurf nicht wieder

AKK – Scharfe Kritik am Entwurf des Wiesbadener Doppelhaushaltes 2018/2019 üben die drei AKK-Ortsbeiräte. Die meisten eingeforderten Gelder seien von den Wiesbadener Fachbereichen im Haushaltsentwurf nicht berücksichtigt worden, kritisierten die Bürgervertreter in der Sitzung der AKK-Finanzkommission im Kasteler Bürgerhaus. Die Finanzkommission empfahl den Ortsbeiräten, diesen Haushaltsentwurf aus Protest abzulehnen. Dem entsprachen die Bürgervertreter der drei Ortsbeiräte und lehnten den Wiesbadener Entwurf bei drei Enthaltungen der CDU einstimmig ab.  

„Als einzig größerer Punkt aus AKK ist nur der Neubau der Albert-Schweitzer-Schule im Haushalt drin“, sagte Hartmut Bohrer (AUF Kastel). Dafür stehen 2018 und 2019 je 5 Millionen Euro zur Verfügung. Allerdings wurde die Sanierung bereits im Jahr 2002 beschlossen und immer wieder verschoben, kritisierte Bohrer. Nun verzögert sich der Baubeginn erneut von November 2017 auf Mitte 2018. „Es wird nicht erkennbar, welche Mittel für AKK bereitstehen, obwohl es sowas gibt wie einen AKK-Haushalt“, kritisierte Bohrer weiter. Unklar sei auch die Höhe der Gewerbesteuereinnahmen bei großen Firmen in AKK wie etwa Dyckerhoff oder Kalle-Albert.   

Die anderen Bürgervertreter hatten weitere Kritikpunkte. „Wann kommt das Bäderkonzept, oder soll das Hallenbad Kostheim geschlossen werden?“, fragte Frank Porten (AUF Kostheim) rhetorisch. Gelder für den Hochwasserschutz seien ebenso wenig angemeldet worden wie für den Ersatzbau für die Pavillons der Wilhelm-Leuschner-Schule. Walter Losem (SPD Kostheim) bemängelte, dass keine Gelder für die Beseitigung des schienengleichen Bahnübergangs in der Hochheimer Straße zur Verfügung stehen. „Wenn diese Bahnstrecke bald noch stärker belastet wird, dann ist diese Bahnschranke ständig zu.“ Josef Kübler (SPD Kastel) kritisierte, dass bei Veranstaltungen in der Reduit entgegen der Angaben aus Wiesbaden keine öffentlichen Toiletten zur Verfügung stehen. Der Amöneburger Ortsvorsteher Rainer Meier (SPD) forderte den Bau eines Seniorenwohnheims in seinem Stadtteil. „Amöneburg hat sehr viele ältere Bürger.“ Jürgen Kreitmann (SPD Kostheim) kritisierte, dass keine Mittel für einen Kostheimer Jugendtreff bereitgestellt werden. „Insgesamt kann man nur den Kopf schütteln“, schimpfte Kreitmann. „Wir finden uns in diesem Haushalt nicht wieder und werden ihn ablehnen.“ Ein kleiner Lichtblick: Zumindest für die Neugestaltung des Kasteler Rheinufers auf dem früheren Kies-Menz-Areal stehen unter dem Namen „Am Kransand“ Mittel in Höhe von 100.000 Euro zur Verfügung.  

Die Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung debattiert am 30. November über den neuen Haushalt. Dieser soll dann am 21. Dezember beschlossen werden.   

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Ich bin gebürtiger Mainzer, Jahrgang 1967, und seit mehr als 20 Jahren hauptberuflich journalistisch in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport tätig. Für Journal LOKAL - die lokale Zeitung berichte ich seit 2014 aus Bretzenheim, Hechtsheim, Lerchenberg, HaMü, AKK und der Oberstadt sowie aus Finthen und Gonsenheim. In meiner Freizeit fahre ich gerne Fahrrad. Weitere Hobbies sind Tennis, Fußball und Aquaristik.