Essenheim – Mit der Schaffung von Sozialwohnungen in der Kirchstraße macht sich die Gemeinde Essenheim unabhängig bei der Vergabe, schafft tatsächliche Vermögenswerte und durch die Bereitstellung des gemeindeeigenen Grundstücks können die Wohnungen erheblich unter den ortsüblichen Preisen an sozial Bedürftige vermietet werden. Die Baugenehmigung ist erteilt. Jetzt erfolgte der symbolische Spatenstich.
Auch eine gewisse Flexibilität ist in der Planung enthalten. Statt der erst geplanten sechs Sozialwohnungen werden nun auf der gleichen Wohnfläche acht Wohnungen gebaut. „Zwei ursprünglich größere Wohnungen haben wir verkleinert und dafür zwei Apartments eingeplant“, erklärte Ortsbürgermeister Hans-Erich Blodt (SPD). Sie könnten bei Bedarf auch in die anliegende Wohnung integriert werden, um Platz für Familien mit Kindern zu schaffen. Oder allein Stehende könnten mit einem Appartement zufrieden sein. Die Baukosten übernimmt die Gemeinde zur Gänze. Die Kriterien für die Vergabe sollen in einem Gremium erarbeitet werden.
Am Ende des Jahres sollen dann jeweils 12.000 Euro übrig bleiben, um die Erhaltung zu finanzieren. „Wir wollen ja keinen Gewinn machen“, sagte Blodt. „Ich bin froh, dass es gelungen ist, dieses Projekt nun umzusetzen. Auch die Kommunalaufsicht wird zufrieden sein.“ Die Essenheimer Opposition aus FWG/CDU habe nach anfänglicher Zustimmung vehement abgelehnt. Gleichzeitig habe die neu gewählte Landrätin Dorothea Schäfer (CDU) in ihrem Wahlkampf dieses Projekt als Modellprojekt herausgestellt.
Insgesamt entstehen rund 20 Wohneinheiten an dem Ort. „Eigentlich wollten wir noch das Nachbargrundstück erwerben“, fügte Blodt an. Aber es sei keine preisliche Einigung mit dem Eigentümer zu erzielen gewesen. Erster Kreisbeigeordneter Adam Schmitt sagte zum Vorhaben: „Alle reden im Landkreis über Sozialwohnungen, aber wir kennen unseren Blodt: Er macht´s.“ Diese Botschaft könne gern in den ganzen Landkreis hinausgetragen werden.
Architekt Hans-Jürgen Kiefer kündigte an: „Wir werden jetzt alle Gewerke gleichzeitig ausschreiben und Ende November submittieren.“ Lob gab´s auch vom früheren Bauminister Dr. Carsten Kühl (SPD), der gerade um das Bundestagsmandat kämpft: „Es ist ein Projekt, zu dem man der Gemeinde nur gratulieren kann und es ist bemerkenswert, dass ihr es aus eigenen Mitteln schafft.“
Was Blodt noch wichtig war zu sagen: „Einige haben versucht, das Projekt kaputt zu reden und in den Raum gestellt, der Architekt sei pleite und kein Fachmann. Das ist mehr als üble Nachrede und so lassen wir mit uns nicht umspringen. Ich vertraue ihm, wir sind ja Baukollegen und er wird es auch mit mir nicht leicht haben.“