LAUBENHEIM – Der 20. Dezember 1943: Die Menschen freuen sich trotz oder gerade wegen des seit mehr als vier Jahren tobenden Kriegs auf die Weihnachtsfeiertage. Vielleicht bringen sie ein klein wenig Ruhe und Besinnung in diese schweren und unglückseligen Zeiten, so die Hoffnung. Doch für die Laubenheimer wird diese Hoffnung jäh zerstört.

Denn allierte Bomberverbände starten am 20. Dezember 1943 einen Luftangriff auf Mainz, der allerdings auch weite Teile von Laubenheim trifft und fünf Bürgern das Leben kostet. Zum 75. Jahrestag des Luftangriffs auf Laubenheim gibt es jetzt eine kleine Ausstellung. Museumsleiter Fritz Berena ist es gelungen, nicht nur Fotos, Postkarten, Todesanzeigen und Unterlagen jener Zeit zusammenzutragen. Auch Original-Utensilien wie ein Fernglas sind in den Vitrinen des „Kleinen Museums“ in den Räumen der Ortsverwaltung zu sehen.
Es war bekanntermaßen nicht der letzte Bombenangriff auf Mainz, bei dem auch das Umland in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die weitaus schlimmeren sollten noch folgen: Am 1. Februar 1945 nahmen mehr als 340 Bomber die Stadt Mainz ins Visier. Dieser Bombenangriff hinterließ Zerstörungen und zahlreiche Tote. In Laubenheim wurden mehr als 60 Prozent der Gebäude, darunter die Katholische Kirche, zerstört oder schwer beschädigt. 25 Menschen fanden den Tod. Die endgültige Zerstörung kam schließlich mit dem Bombenangriff vom 27. Februar 1945.
Die Ausstellung im „Kleinen Museum“ ist daher nicht bloß eine Erinnerung an Ereignisse, die vor mittlerweile weit mehr als 70 Jahren geschahen. Die Ausstellung ist auch eine Mahnung, dass so etwas nie wieder passieren darf.
Die Ausstellung zum 75. Jahrestag des Bombenangriffs auf Laubenheim ist noch bis Ende Januar zu sehen.