Wolfgang, ein Mitglied aus meiner Facebook-Gruppe war chinesisch essen. Zum Abschluss nahm er einen Glückskeks und der Spruch darin war einfach nur herrlich: „Veränderungen stehen vor der Tür. Lass sie ruhig zu!“ Ich liebe die Deutungsmöglichkeiten, die unsere Sprache ermöglicht. Unabhängig davon beinhaltet dieser Spruch aktuell aber auch einen Denkanstoß für mich. Mein PC hat Mucken gemacht und ich dachte, bevor ich irgendwann plötzlich ohne einen dastehe, kaufe ich lieber einen neuen. Gesagt – getan. Aber es gibt kein Windows 7 mehr! Also muss ich mich an ein neues Betriebssystem gewöhnen. Auch auf dem PC ist irgendwie alles anders. Ob ich etwas schreibe oder etwas in eine Tabelle eintrage – alles sieht anders aus, nennt sich anders, speichert anders. Nein, ich mag so etwas nicht! Das Alte war mir vertraut, da kannte ich mich aus (weitgehend), damit kam ich klar. Nun muss ich hier googeln, da probieren – nein, solche Veränderungen sind einfach doof. Dienstlich gibt es auch ein neues System – da ist mal fast gar nix mehr wie vorher. Also schauen, versuchen, testen, Gewohnheiten ablegen – nein, ich mag so etwas nicht! Ich glaube, ich lasse die Tür wirklich ruhig zu. Oder? Ich hab sie dann mal einen spaltbreit geöffnet. Und festgestellt, dass das, was da herein kam, nicht grundsätzlich doof war. Doof war eigentlich ich, weil ich mich gegen die Tür gestemmt habe. Und dann stieß ich auf ein Zitat und das hat mich sofort vollends überzeugt, Veränderungen „zuzulassen“ in dem ich Tür nicht zulasse. Es ist von Anselm Feuerbach und lautet: „Wie alt man ist, merkt man an dem Grad des Missbehagens, das einem die Konfrontation mit neuen Ideen bereitet.“
Ihre Angelika Förster