Gau-Bischofsheim – In den Ferien findet in der VG Bodenheim regelmäßig ein Ferienprogramm für Kinder und Jugendliche statt. Das Sommerferienprogramm im Jugendtreff Gau-Bischofsheim befindet sich im Alten Bahnhof, es ist mit vielen Workshops gespickt. Über kleine Wahrnehmungsübungen lernten aufgeweckte Grundschüler ausgewählte Sinnesorgane kennen, die sie zum Fühlen animierten. Hören, Schmecken, Riechen, Sehen und Tasten, das sind die fünf Sinne, die die Kinder fix zusammentrugen. Manchmal täuschen die Sinne aber auch.
Zwei Mädchen und sieben Jungs wollten ihnen daher in ihrer zweiten Ferienwoche mit handelsüblichen Mittel auf den Grund gehen. Wichtig für diesen Forschertag war ein selbstgebasteltes Leporello, in das die Experimente und deren Ausgänge mitprotokoliert wurden, um sich später dran erinnern zu können.
Eine kleine Teilnehmerin kommt erst nach den Ferien in die Schule, da half schon mal die Leiterin mit dem Schreiben, sonst griff ihr ihre Tischnachbarin liebevoll unter die Arme. Ebenso bedeutend ist auch unser Sinn für das Gleichgewicht, der manchmal als sechster Sinn bezeichnet wird. Es sind also mehrere Informationen für das Gehirn nötig, um Gleichgewicht und Orientierung herzustellen. Diese Tatsache unterscheidet den Gleichgewichtssinn von anderen Sinnen. Außerdem erlebten die Forscher in Bezug auf das Gleichgewicht die meisten Wahrnehmungen nicht bewusst. So korrigierten sie etwa ein Stolpern, lange bevor sie es bewusst als solches wahrnahmen. Die Kinder reagierten sozusagen instinktiv richtig auf die mögliche Gefahrensituation wie beim lustigen Dreibeinspiel und gleichzeitigen Kartoffel Balancieren.
Es gab interessante Versuche unter anderem zum Fühlen. Das aufwendige Projekt wurde von Tanja Franke, Diplom-Biologin aus Essenheim, organisiert und kindgerecht durchgeführt. Auf zehn Jahre Erfahrung mit Forscherkursen mit Kindern kann sie schon zurückblicken. Umrisse der Körper wurden auf Tapetenreste gezeichnet und ausgeschnitten, Partnerarbeit wurde bei dieser Aufgabe gefördert.
Jeder Mensch hat seine eigene Wohlfühlzone, merkten die Grundschüler bei einem Versuch mit drei Schüsseln, gefüllt mit Wasser unterschiedlicher Temperatur. Das Gehirn kann lediglich Unterschiede feststellen und erkennen: Die eine Temperatur ist höher oder niedriger als eine andere. Temperaturmessung im Gehirn funktioniert also immer nur im Vergleich. Die Jungen und Mädchen konnten zwei nah beieinander liegende Reize wie Zirkelspitzen noch gut als getrennte Reize wahrnehmen, bevor es in die wohlverdiente Pause ging.