Finthen – Der Förderverein der evangelischen Kirche in Finthen lud zu einem Benefiz-Konzert, einer Begegnung zwischen europäischer und koreanischer Musik. Esther und Sa Ra Park, beides studierte Kirchenmusikerinnen von der Gutenberg-Universität Mainz spielten und interpretierten Musik zwischen zwei Welten. Das Konzert moderierte Prof. Lutz Dreyer, ehemaliger leitender Dekan des Fachbereichs Musik in Mainz und Kompositionslehrer von Sa Ra Park.
„Johann Sebastian Bach legte 400 Kilometer zu Fuß zurück, um Dieterich Buxtehude Orgel spielen zu hören.“ Es war angereichert mit eigenen Kompositionen der Schwestern, Gesang, koreanischen und christlichen Texten und Stücken von alten Meistern. 1. Vorsitzende des Fördervereins, Hansheinrich Schnorr von Carolsfeld, machte sein Publikum neugierig, auf das, was es zu erwarten hatte.
Die Geschwister Park sind in Finthen bereits gern gesehene Gäste, da sie regelmäßig in den Gottesdiensten mit ihren musikalischen Interpretationen die Gemeinde begeistern und Esther Park in der Gemeinde fest als Organistin angestellt ist. Nun endlich konnte der Förderverein die beiden Musikerinnen gewinnen, ein ganzes Konzert zu arrangieren, zwischen den Musikstücken wurden passende Texte und Gedichte gelesen. Das Publikum konnte sich auf ein besonderes Erlebnis freuen und es lernte das Kircheninstrument Orgel einmal auf eine ganz andere Art und Weise kennen.
Meisterwerke dreier berühmter Altmeister der Komposition waren Teil ihres Konzerts: Dieterich Buxtehude mit dem „Praeludium in fis-Moll“ BuxWV 146, bei Wolfgang Amadeus Mozart mit der „Sonate in C“ für Klavier zu vier Händen KV 19d (Allegro, Menuetto, Rondo) sprühten die beiden musikalischen Akteure des Konzerts vor Energie und Spielfreude. Bei Johann Sebastian Bach mit dem „Präludium et Fuga in e-Moll“ BWV 548, welches sehr monströs daherkam und der Musikerin präzise Fingerfertigkeit abverlangte. „Die Azalee“ war eine Eigenkomposition für Gesang und Piano der Schwestern und im zweiten Teil des Konzerts hörte man eine „Improvisation über Lobe den Herren“ (EG316) sowie den „Psalm 23“ für Gesang und Orgel von Sa Ra Park. Der akribische Fleiß der beiden Künstlerinnen zahlte sich hierbei aus. Die Texte dazu wurden dem Finther Publikum erst in Deutsch ins Gedächtnis gerufen, bevor die Schwestern sie ins Koreanische übertrugen. Glockenreiner Gesang erschallte bei zwei Eigenkompositionen.
Regelrechte Beifallsströme ergossen sich im Kirchenschiff nach dem zuletzt gespielten Takt, die Parks stiegen ein letztes Mal von der Orgelempore hinunter und nahmen ihre Standing Ovations und Blumensträuße entgegen und verbeugten sich dafür höflich. Der Förderverein organisierte in der Pausenzeit im Vorraum der Kirche ein geselliges Beieinander mit einem Umtrunk und Plausch.