BRETZENHEIM – Seitdem das marode Haus St. Georg mit seinem Blauen Saal geschlossen ist, fehlt den Bretzenheimern eine große Versammlungsstätte. Größere Veranstaltungen finden eher notgedrungen im Ersatzquartier TSG-Halle in der Röntgenstraße statt. Angesichts der aktuellen Sanierung und des Neubaus von insgesamt drei Bürgerhäusern fordert der Bretzenheimer Ortsbeirat die Verwaltung auf, auch an Bretzenheim zu denken. Die bürgerliche Koalition aus CDU, ÖDP und FDP verabschiedete mit den Stimmen der Grünen und bei zwei Gegenstimmen der SPD einen Änderungsantrag, ein Haus der Vereine und der Bretzenheimer Mitbürger, ein sogenanntes „Bretzenheimhaus“ zu errichten. Zuvor war der ursprüngliche SPD-Antrag zur Errichtung eines Hauses der Vereine entsprechend umgeändert worden.
„Das Haus St. Georg und der Blaue Saal sind weg“, erläuterte zunächst Michael Wiegert (SPD) seinen Antrag. „Im Dantehaus gab es einen Wasserrohrbruch, und die Vereine haben entsprechend zu leiden.“ Vor dem Hintergrund, dass gerade drei Bürgerhäuser saniert oder neugebaut werden, komme Bretzenheim zu kurz. Wiegert: „Bretzenheim lebt von den entsprechenden Räumen und braucht ein bedarfsgerechtes Angebot.“
Von einem „unkonkreten Wischi-waschi-Antrag“ sprach dagegen Uwe Trier (CDU). Hans-Joachim Nolda (CDU) sprach von einem Alleingang der SPD, die bei diesem wichtigen Thema offenbar schon in den Wahlkampfmodus geschaltet habe. Auch Uwe Marschalek (FDP) forderte, den Antrag konkreter zu fassen. Die bürgerliche Koalition stellte ihren Änderungsantrag vor, in dem die Verwaltung aufgefordert wird, Flächen vorzustellen, die für den Bau eines Bürgerhauses geeignet sind und im Kontext möglicher Neubaugebiete Räumlichkeiten für den Stadtteil einzuplanen. Es sollen Planungskosten in den Haushalt eingestellt werden, eine Abfrage bei den Vereinen gestartet werden und eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen werden. So soll sichergestellt werden, dass in den nächsten fünf Jahren ein „Bretzenheimhaus“ gebaut werden kann.