Herr Bürgermeister Becker, Ihrer Gemeinde geht es gut, die Steuereinnahmen sind mal wieder angestiegen?
BECKER: Das stimmt, es freut den Bürgermeister, wenn die Mehreinnahmen Spielraum für Projekte geben. Gleichzeitig tilgen wir Schulden von 700.000 Euro.
Nennen Sie uns ein paar Projekte?
BECKER: Für die Erweiterung des naturnahen Kindergartens nehmen wir 850.000 Euro in die Hand. Die Dachsanierung der Villa Kunterbunt kostet 640.000 Euro. 215.000 Euro bekommt die Feuerwehr für die Erneuerung der Funksteuerungszentrale. Aktuell wird der Lennebergturm für 150.000 Euro saniert, 100.000 Euro fließen in die neue Ampel in der Binger Straße mit zwei behindertengerecht eingerichteten Bushaltestellen.
Zur zweiten Anbindungssbrücke ins Industriegebiet: Wird das Ziel mit der neuen CDU-Landrätin Dorothea Schäfer rascher erreicht?
BECKER: Die Kreisverwaltung ist weniger in die Sache eingebunden, aber ich hoffe, dass der Landkreis eine verbindliche Zusage zur Mitfinanzierung abgibt. Vom Land gibt es kein Geld und die Gemeinde wird es nicht alleine stemmen können. Die Gemeinde hat mittlerweile die notwendigen Grundstücke erworben und das Bauleitverfahren wurde gestartet.
Wie geht es mit der Schaffung von Kindergartenplätzen voran?
BECKER: Wir werden in diesem Jahr 15 Plätze im naturnahen Kindergarten anbieten können. Im erweiterten Kindergarten werden es ab August 2018 30 sein. Anders als ich vor einigen Jahren dachte habe, ziehen viele junge Familien nach Budenheim. Auch unsere Grundschule startet in diesem Jahr vierzügig.
Welche Entwicklungen gibt es bei der Frage der IGS Budenheim/Mombach?
BECKER: Die SPD hat das Anliegen lange thematisiert, ich hoffe, dass dies nicht nur Wahlkampf war. Budenheim hat einen Ratsbeschluss, der eine gemeinsame IGS mit Mombach favorisiert. Im Nachtragshaushalt haben wir Gelder für eine Schulstandortuntersuchung eingestellt. Mainz und Budenheim müssen die Köpfe zusammen stecken. Das Land hat sich positiv zur Sache geäußert. Ich sehe auch den Landkreis in der Pflicht, der ja für IGS zuständig ist.
Budenheim wandelt sich, die dörfliche Struktur nimmt stärker einen vorstädtischen Charakter an. Wird es irgendwann die Kerb im Ort nicht mehr geben?
BECKER: Unsere Kerb, das Straßenfest und mittlerweile auch der Pankratius-Markt sind und bleiben unsere Feste. Veränderungen beobachte ich seit 20 Jahren. Seitdem machen wir uns Gedanken darüber, was die Menschen brauchen. Durch den Ausbau der Infrastruktur stellen wir uns darauf ein. Was früher mit Mülldeponie und Industrie verbunden wurde, ist heute ein Wohnort mit hohem Freizeitwert und breitem Vereinsangebot. Wenn wir die Einkaufsmöglichkeiten in Budenheim verbessern, wird alles nochmals bereichert.