LERCHENBERG – Während am Hechtsheimer und am Finther Bürgerhaus bereits die Abrissarbeiten für den Neubau und Umbau gestartet sind, tut sich am Lerchenberger Bürgerhaus weiterhin nichts. Die Gründe für den Stillstand erläuterte jetzt der zuständige Bürgermeister Günter Beck (Grüne) im Ortsbeirat. Beck hatte schlechte Nachrichten für den Lerchenberg parat. „Es ist aktuell davon auszugehen, dass sich die Arbeiten am Lerchenberger Bürgerhaus um circa vier bis sechs Monate nach hinten verschieben“, bekannte der Bürgermeister in der jüngsten Ortsbeiratssitzung. Der Grund ist die von der SGD Süd kurzfristig genehmigte Prüfung, ob nicht auch am Standort Lerchenberg der Bau einer dringend benötigten neuen Kindertagesstätte möglich ist. Dazu müsse der Bauantrag verändert werden. „Wir fangen den Prozess wieder von vorne an“, bekannte Beck. Der Ball gehe von den Planern weiter an die Techniker. Die beteiligte Mainzer Bürgerhaus GmbH & Co. KG versuche aber, die Verzögerungen so gering wie möglich zu halten. Becks Fazit: „Wir brauchen neue Genehmigungen, wir können vorher nicht abreißen aufgrund der Fördergelder.“
Für den 6,4 Millionen Euro teuren Lerchenberger Bürgerhausumbau ist ein zweistufiges Verfahren notwendig. Im Gegensatz zu dem jeweils 5 Millionen Euro teuren neuen Finther und Hechtsheimer Bürgerhaus, die im vereinfachten Verfahren umgebaut beziehungsweise neugebaut werden.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge nahm Sissi Westrich (SPD) die Nachricht auf. „Ich weiß nicht, ob ich ausflippen soll oder ob ich Luftsprünge machen soll“, bekannte die Lerchenberger Ortsvorsteherin. „Die Kita ist ein Pfund.“ Die halbjährige Verzögerung beim Bürgerhausumbau mache allerdings gewaltige Probleme. Besonders für den LCC, denn es sei jetzt schon klar, dass die Kampagne 2019 nicht wie ursprünglich geplant im neuen Bürgerhaus stattfinden kann. Markus Kilb (CDU) kritisierte, dass die 50-Jahr-Feier des Lerchenbergs im vergangenen Herbst unter diesen Voraussetzungen ohne Probleme im alten Bürgerhaus hätte stattfinden können. „Die ADD hat relativ spät reagiert für eine Dienstleistungsbehörde“, bemängelte Prof. Detlef Baum (SPD). „Es ist gut, die Kita ins Bürgerhaus reinzubekommen“, lobte Markus Gillenberger (CDU). Sie sollte „möglichst zum Grünen hin“ gebaut werden. Horst Zorn (SPD) kritisierte, dass der Fußweg hinter dem Bürgerhaus nicht mehr beleuchtet ist. Der Grund: Die Elektrik am alten Bürgerhaus ist abgeklemmt. Bürgermeister Beck sagte zu, sich um den Gehweg zu kümmern.