AMÖNEBURG – Entwickelt sich das kleine Amöneburg allmählich zu einem großen Campingplatz? Das befürchtet der Ortsbeirat, der sich in der Bürgerfragestunde der jüngsten Sitzung ausführlich mit den Auswüchsen in der Biebricher Straße in Höhe des Sportplatzes und der Paddler-Gilde beschäftigte. Dort hat Ortsvorsteher Rainer Meier (SPD) fünf Wohnwagen, sechs Fahrzeuge ohne Kfz-Kennzeichen, einen Reklametrailer und einen Bootsanhänger gezählt. „Man kommt sich vor wie auf einem Campingplatz“, schimpfte Meier über die zahlreichen Dauerparker. „Es ist traurig, dass sich jeder das Recht herausnimmt, seine Fahrzeuge überall hinzustellen.“ Ähnlich sehen es viele Bürger, die sich über die Zustände beschwerten. Ortsvorsteher Meier riet, bei Falschparkern das Ordnungsamt anzurufen, das für den ruhenden Verkehr zuständig ist. „Es liegt an der mangelnden Kontrolle“, kritisierte er die Verwaltung. Stadtrat Rainer Schuster (SPD) riet den Anwohnern, gegebenenfalls das Kfz-Kennzeichen aufzuschreiben und telefonisch zu melden. Andere Bürger beklagten die Zustände auf dem Amöneburger Spielplatz, wo Hunde zum Teil frei herumlaufen und ihr Geschäft verrichten. „Alle kennen die Regeln, es ist ein gesellschaftliches Problem“, kritisierte der stellvertretende Ortsvorsteher Torsten Gieß (SPD).
Unzufrieden ist der Ortsbeirat mit der jüngsten Feuerwehrkontrollfahrt, die ohne Wissen des Gremiums in der Mittagszeit stattfand. „Es ist versäumt worden, den Ortsbeirat zu informieren“, bestätigte Jutta O’Such von der Ortsverwaltung. „Abends, wenn die meisten Anwohner zu Hause sind, wäre eine solche Fahrt sinnvoller.“ Der Ortsbeirat sprach sich daher für eine Wiederholung der Feuerwehrkontrollfahrt zur Prüfung der Parksituation aus.
Ein Dauerthema in Amöneburg sind die zahlreichen Pappeln, die zur Blütezeit bei vielen Menschen allergische Reaktionen auslösen. Ortsvorsteher Meier hat alleine vor der Kita Am Helgenpfad 16 Bäume gezählt, die seiner Meinung nach gefällt und durch andere Bäume ausgetauscht werden sollten. „Die Kinder können zur Blütezeit nicht mehr herausgehen“, klagte Meier. „Wir sehen darin eine Gesundheitsgefährdung.“
Erfreulich ist dagegen, dass die sieben neuen Schaukästen in der Dyckerhoffstraße inzwischen installiert worden sind. Nun müssen sie noch von den Vereinen und Institutionen mit Informationen befüllt werden. Das sind die SPD, die CDU und die FDP, die Ortsverwaltung und der Ortsvereinsring sowie der TVA und die Sportvereinigung. Außerdem wurden auf dem Spielplatz zwei Bänke errichtet. Das Opaplätzchen verfügt über einen Stromkasten, teilte Meier weiter mit. Nun soll ein Antrag bei der Stadt gestellt werden, damit der Strom für den dort geplanten Amöneburger Wochenmarkt genutzt werden kann. Die benachbarte Mauer wird von der Firma Dyckerhoff renoviert.