MAINZ – Die Welt ist vielfältiger geworden, was nicht nur den kulturellen Aspekt betrifft. Auch beim Bekenntnis zur Sexualität ist die Gesellschaft differenzierter geworden. Ausgedrückt wird dies durch das * als Symbol für jedwede sexuelle Ausrichtung.
Vor diesem Hintergrund gibt es zurzeit in der Christuskirche eine sehenswerte Ausstellung: „Max ist Marie“ ist ein Foto- und Textprojekt von Kathrin Stahl zum Thema „Reformation für Alle* – Transidentität/Transsexualität und Kirche“.
„Die Christuskirche seht allen Menschen offen. Sie dürfen das Sternchen ruhig mithören“, sagte Pfarrer Matthias Hessenauer bei der Eröffnung. Die Rede ist von Menschen, deren körperliches und empfundenes Geschlecht nicht übereinstimmen. Von Menschen, die sich nicht nur dem ihnen bei der Zeugung zugewiesenen Geschlecht zugehörig wissen.
Die Künstlerin begann das Projekt mit einem Fotoshooting ihrer Tochter Marie, die einmal ihr Sohn Max war. Neun weitere Porträts ergänzen die Ausstellung. Mit wenigen Sätzen gibt jeder der portraitrierten Menschen einen Einblick in seine Gefühlswelt und lädt damit zum Gedankenaustausch ein. Eine Broschüre vertieft das Thema.
Propst Klaus-Volker Schütz bekräftigte, dass die hessen-nassauische Kirche dafür bekannt sei, die sich offen den sozial-ethischen Herausforderungen stelle. Sexuelle Vielfalt in verschiedenen Farben und Schattierungen sei nicht nur ein Randthema, das sich auf kleine Minderheiten beschränke, sondern bringe wichtige Fragen ins Spiel, wie etwa die der Transidentität und Transsexualität.
Die Ausstellung „Max ist Marie“ im Foyer der Christuskirche ist bis 27. Oktober täglich von 9 bis 18 Uhr und freitags von 12 bis 18 Uhr zu sehen. Der Gottesdienst „Reformation für Alle*“ wird am 22. Oktober um 10 Uhr gefeiert und mitgestaltet von „queerubim – Chor für geistliche Musik und mehr“ unter der Leitung von Tim Brügmann.