MAINZ – Der Hype um das Marktfrühstück hat wohl nachgelassen. Trotz schönstem Sommerwetter gab es am Samstag zwischen Gutenberg-Museum und dem Dom – dem Epizentrum des Marktfrühstücks – problemlos ein Durchkommen.
Zwei Security-Mitarbeiter hatten eher damit zu tun, Touristen den Weg zu weisen statt für Ordnung zu sorgen. Zur Erinnerung: Vor zwei Monaten sorgten die Menschenmassen dafür, dass besonders Senioren und Mütter mit Kinderwagen einen Bogen um das Geschehen machten, weil es so gut wie kaum ein Durchkommen gab.
Allerdings musste man am letzten Samstag im Juni zwei Dinge berücksichtigen: Die Urlaubszeit hat begonnen. Außerdem fand umweit des Marktfrühstücks auf dem Gutenbergplatz die Mainzer Sommerschwüle mit Bühnenprogramm statt. Dem Wetter entsprechend voll war es dort.
Doch der für den Markt und das Marktfrühstück zuständige Dezenent Christopher Sitte hatte schon vor einigen Wochen festgestellt, dass sich der Durchlauf an Menschen gegenüber den ersten Wochen des Marktfrühstücks mit bis zu 8000 Besuchern nahezu halbiert habe. Damit reagierte der FPD-Dezernent jetzt auch auf eine Anfrage der CDU im Stadtrat.
Ein wenig mehr Ruhe täte den Diskussionen um das Marktfrühstück grundsätzlich gut. Denn nach den ersten Wochen hatten sich schnell die Kritiker gemeldet, darunter auch etliche Marktbeschicker, die Däumchen drehten, während das überwiegend junge Publikum in erster Linie Wein konsumierte und sich dazu allerhöchstens eine Fleischwurst genehmigte. Auch gab es Ärger wegen zu stark alkoholiserter Besucher, die dann auch schon mal Randale machten. Sogar von rechtlichen Schritten gegen die Stadt war die Rede.
Doch nicht nur Dezernent Sitte verteidigt das Marktgeschehen als unverzichtbare Attraktion an den Samstagen. Auch Oberbürgermeister Michael Ebling nutzt das samstägliche Angebot gerne, um damit die Schokoladenseite einer lebendigen und toleranten Stadt zu unterstreichen.
Das Marktfrühstück wird noch bis Mitte November angeboten.