Von Klaus Schmitt
LAUBENHEIM – 2010 schlossen sich die beiden Laubenheimer Kirchengemeinden und die Arbeiterwohlfahrt zusammen und gründeten in dem Stadtteil einen sogenannten „Brotkorb“. Ziel dieser Einrichtung ist es, bedürftigen Menschen beim Einkauf von Lebensmitteln günstige Alternativen zu den üblichen Einkaufsmöglichkeiten anzubieten. Angefangen wurde in einem Laubenheimer Getränkemarkt. Nach dessen Schließung konnte die Verteilerstelle kurzfristig im alten Feuerwehrgerätehaus installiert werden. Nach dessen Abriss waren die 25 bis 30 Helfer zunächst drei Monate lang zur Untätigkeit verurteilt. Man fand aber bald ein neues Refugium in den freistehenden Räumen der Autobahnmeisterei vor der Weisenauer Brücke. Dort werden freitags zwischen 11.00 und 12.15 Uhr Lebensmittel zu einem symbolischen „Preis“ von einem Euro ausgegeben. Die drei Räume sind ausgestattet mit sauberen, überschaubaren Regalen, wo morgens die ehrenamtlichen Helferinnen die frisch in einem Kühlwagen gelieferten Lebensmittel fein säuberlich sortiert einräumen. Es sieht aus wie in einem gut sortierten Supermarkt. Hier stehen zudem noch drei große Kühlschränke zur Verfügung. 30 bis 35 Kunden werden hier an einem Tag bedient. Wie Dorothea Lang, die Leiterin des Brotkorbs, erklärt, werden zurzeit auch Bewohner der Weisenauer Notunterkunft versorgt. Vier Brotkörbe gibt es in Mainz und auf der anderen Rheinseite – Laubenheim, Weisenau, Gonsenheim und Kastel – die sich einen von einem ehrenamtlichen Mitarbeiter gefahrenen Kühlwagen teilen. Unter den Ausgabestellen besteht ein reger Austausch über gemeinsame Anschaffungen. Auch mit der „Mainzer Tafel“ steht man in regem Kontakt. So werden hier beispielsweise auch Kundenabgleiche vorgenommen. Die Anmeldung der Wartenden am Freitagmorgen erfolgt über Renate Schäfer und das Verwaltungsteam, welche die Berechtigungskarten (= Kundenausweise) nach Zahlung des obligatorischen Euros ausgeben. Auf diesen ist unter anderem die Zahl der empfangsberechtigten Familienmitglieder vermerkt. Das zeigt den Mitarbeiterinnen an der Ausgabe, was und wie viel an eine Person abgegeben werden darf. Die Karten müssen dann beim Einkauf wieder abgegeben werden. Zu den gespendeten Lebensmitteln müssen manchmal Waren hinzugekauft werden. Das sind wöchentlich Milch, Joghurt, Saft, Kartoffeln und Zwiebeln. Diese werden aus den Spenden finanziert, die der Einrichtung im Laufe eines Jahres zufließen. Hauptlieferanten des Laubenheimer Brotkorbs für die Lebensmittel, die durchweg in einem guten Zustand sind, sind die Firmen Real in Bretzenheim, die Backfabrik Werner in Hechtsheim, die beiden Rewe-Märkte im Fort Malakoff und in Laubenheim, Edeka Georg (Laubenheim) und das Scheck-In Center in Weisenau. Neben der Versorgung mit Lebensmitteln machen Dorothea Lang und ihre Mitarbeiterinnen auch Gesprächsangebote an interessierte Kunden. Leider ist die Zahl der Helferinnen in der letzten Zeit auf etwa 15 geschrumpft. Deshalb würde sich die Leiterin sehr über neue ehrenamtliche Helfer/innen freuen. Sie weist abschließend nochmals ausdrücklich darauf hin, dass alle am Brotkorb Beteiligten diese Arbeit gerne und freiwillig leisten. Damit leisten sie einen großen Beitrag zum sozialen Engagement, das heute wichtiger denn je ist.