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Der süße Athos war der Star

BRETZENHEIM – Ein süßer kleiner Mischlingshund mit Migrationshintergrund war der Star der ersten Lesung des Vereins „Schöneres Bretzenheim“, die jetzt vor rund 40 Zuhörern im voll besetzten Rathaus „An der Wied“ stattfand. Der vierjährige Athos kam im Oktober 2015 von Kreta nach Deutschland und hat sich gut hier eingelebt. Das Bretzenheimer Ehepaar Beate und Nikolaus Deister brachte ihn damals mit an den Südring. Ihre interessanten Erlebnisse mit dem kleinen Hund haben sie im Buch „Athos – 3 Hundekrimis“ festgehalten, das aus drei fiktiven Krimis von Beate Deister und 23 amüsanten Kurzgeschichten von Nikolaus Deister besteht: Das Besondere: Alle Geschichten sind aus der Sicht des Hundes als Ich-Erzähler geschrieben, was dem Buch die originelle Würze gibt.

Athos fiel dem Urlauberehepaar damals als Straßenhund auf, der am Ende der Touristensaison vor einer ungewissen Zukunft stand. „In seinen Augen haben wir gelesen: ,Nimm mich mit, ich suche dringend ein Zuhause!‘“, berichtete Nikolaus Deister. „Wir haben Ja gesagt, und von da an war er unser ständiger Begleiter.“ Zunächst ging es zum Tierarzt, wo der Hund gewurmt und gechipt wurde. Rückfragen bei den Anwohnern ergaben, dass der Hund niemandem gehörte und der Reise nach Deutschland daher nichts mehr im Weg stand. Deister: „Die Aufregung war vergessen, die Erholung verpufft, aber glücklicherweise hat alles geklappt.“

Zunächst las Beate Deister aus ihren Hundekrimis vor. Darin löst Athos einen Hundetod auf, klärt dann das Geheimnis des grünen Papageis und wird schließlich noch in einen Fall verwickelt, in dem die Mainzelbahn und eine Baustelle am Südring eine Rolle spielen. Dabei brilliert Athos als detektivischer Ermittler. „Ich war hochkonzentriert, hatte meine sensiblen Fellohren die ganze Zeit aufgestellt und wollte mir kein Detail entgehen lassen!“ In den Kurzgeschichten geht es etwa darum, wie der Hund ohne Deutschkenntnisse im fremden Land zurechtkommt. Dabei kommt Bretzenheim sehr gut weg. In „Oh wie fein ist Bretzenheim“ heißt es: „Bei Marcello, unserem Italiener um die Ecke, versorgt mich der Chef schon einmal mit einer Scheibe Schinken.“

Der freundliche Applaus am Ende der Lesung machte deutlich, dass die Lesung bei den Bretzenheimern gut angekommen war. „Es ist ein Stück Gesellschaftskritik drin verpackt“, lobte Ortsvorsteherin Claudia Siebner. „Sie haben gut dargestellt, wie Menschen mit unterschiedlichen Kulturen gut miteinander auskommen.“ Athos, der Star des Abends, hatte zwar einen Teil der Lesung verschlafen, war am Ende aber hellwach und schien durchaus gewillt, Autogramme zu geben. Das Buch ist zunächst in einer Auflage von 100 Exemplaren erschienen und zum Preis von 8,80 Euro im Mainzer Buchhandel erhältlich, etwa in der Bretzenheimer Buchhandlung Exlibris in der Bahnstraße.

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Ich bin gebürtiger Mainzer, Jahrgang 1967, und seit mehr als 20 Jahren hauptberuflich journalistisch in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport tätig. Für Journal LOKAL - die lokale Zeitung berichte ich seit 2014 aus Bretzenheim, Hechtsheim, Lerchenberg, HaMü, AKK und der Oberstadt sowie aus Finthen und Gonsenheim. In meiner Freizeit fahre ich gerne Fahrrad. Weitere Hobbies sind Tennis, Fußball und Aquaristik.