Start Mainz-Bretzenheim Die Euphorie bei den Ischn ist verflogen

Die Euphorie bei den Ischn ist verflogen

BRETZENHEIM – Die Anfangseuphorie der Bretzenheimer Ischn nach zwei Siegen in Folge in der 3. Handball-Liga der Frauen ist inzwischen gründlich verflogen. Nach einer über weite Strecken indiskutablen Leistung setzte es vor heimischem Publikum mit dem 20:27 (8:14) gegen die HSG Kleenheim nun die zweite Niederlage in Serie. Gründlich bedient nach der deutlichen Klatsche war SG-Coach Christian Grezelachowski, der nach dem Schlusspfiff erst einmal zehn Minuten zum Abkühlen in der Kabine verschwand. Was er danach zu sagen hatte, war dennoch sehr emotional. „Das war das schlechteste Spiel in meiner Amtszeit“, schimpfte der SG-Trainer, der die zweite Saison in Bretzenheim tätig ist und mit seinen Ischn zu Hause seit mehr als einem Jahr ungeschlagen war. „Eigentlich müssten wir den Zuschauern das Eintrittsgeld zurückgeben.“ Der Gästesieg gehe auch in der Höhe in Ordnung. „Der Kopf entscheidet Spiele, und das Gästeteam wollte viel mehr den Sieg.“ Lediglich die starke Torfrau Vanessa Gerken, die mit etlichen guten Paraden eine noch höhere Niederlage verhinderte, habe Normalform gezeigt. Sowie mit Abstrichen die junge Josi Dingeldein auf Rechtsaußen. Die Linkshänderin warf vier Tore, zahlte in der Abwehr jedoch einiges Lehrgeld.
Die Bretzenheimer Ischn verschliefen die Anfangsphase und lagen von Anfang an hinten. 1:3, 3:5 und 5:7 lautete die Torfolge. Fahrig und unkonzentriert im Angriff, ermöglichte die SG mit vielen einfachen Fehlpässen den Gästen leichte Konter, die diese dankbar nutzten. Schmerzhaft vermisst wurde Rechtsaußen Kim Maren Quetsch, die mit einem Kreuzbandriss die gesamte Saison ausfällt und gerade erst operiert wurde. Symptomatisch für die ganz schwache erste Hälfte der Ischn war der Siebenmeter von Katharina Mack am Schluss, den diese neben das Tor warf. In der zweiten Hälfte sah es nach der Kabinenpredigt von Grezelachowski zunächst etwas besser aus. Die Ischn waren nun aufgewacht und warfen vier Tore in Folge zum 12:14. Doch starke zehn Minuten reichten nicht, denn danach setzte wieder der alte Trott ein: Unkonzentriertheiten, Fehlpässe und leichte Konter der Gäste. Vor allem die trickreiche Gästespielerin Sina Katharina Rühl bekamen die Ischn nie in den Griff. Hinzu kamen tolle Paraden der überragenden Gästetorfrau Anne Mack, die nach dem zweiten gehaltenen Siebenmeter von den Gästefans mit „Anne, Anne“-Sprechchören gefeiert wurde. Das Fazit: In dieser Form können die Ischn diese Saison nicht oben mitspielen.

SG Bretzenheim: Gerken, Wenselowski, Schlesinger; Schmitt (4), Weber, Veeck (2), Mack (2), Bach, Dold, Dankwardt, Chwalek (4), Dingeldein (4), Kahnert (4), Kleinjung.

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Ich bin gebürtiger Mainzer, Jahrgang 1967, und seit mehr als 20 Jahren hauptberuflich journalistisch in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport tätig. Für Journal LOKAL - die lokale Zeitung berichte ich seit 2014 aus Bretzenheim, Hechtsheim, Lerchenberg, HaMü, AKK und der Oberstadt sowie aus Finthen und Gonsenheim. In meiner Freizeit fahre ich gerne Fahrrad. Weitere Hobbies sind Tennis, Fußball und Aquaristik.