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Die Freundschaft lebt durch den Austausch

Finthen/Rodeneck – Die Freundschaft lebt durch den Austausch, weiß August Werum, der Partnerschaftsbeauftragte für Rodeneck. Das gilt auch und umso mehr im Jahr, da die Freundschaft 40 Jahre besteht. Als damals die ersten Finther aus dem Urlaub in Rodeneck zurückkehrten, war schnell klar: hier wollten sie öfter hin. Bald besiegelte der damalige Ortsvorsteher Hans Reinhold Geyer die Partnerschaft mit dem Bergdorf in Südtirol am Rande der Dolomiten. Aus den anfänglichen zaghaften Kontakten sind in 40 Jahren echte Freundschaften erwachsen. Die Beziehungen hält, von Ortsvorsteher Herbert Schäfer beauftragt, August Werum aufrecht.  

Nun hatte eine Abordnung aus Rodeneck die Fahrt nach Finthen, organisiert vom dortigen Kirchenchor, angetreten, wo die Gäste auch vom Oberbürgermeister persönlich im Mainzer Rathaus empfangen wurden. „Einen Rundgang durch Finthen und eine Dombesichtigung haben wir schon hinter uns“, sagte August Werum. „Und eine Schifffahrt auf dem Rhein.“ Die Besichtigung des Gutenbergmuseums sollte noch folgen. Doch den Nachdruck der Seite aus der Gutenberg-Bibel durfte der Rodenecker Bürgermeister, Klaus Faller, schon von OB Ebling entgegen nehmen. Die Rodenecker revanchierten sich mit Spezialitäten ihrer Region. 

Um Punkt 11 Uhr, zu der Zeit, als der Empfang angesetzt war, rief Ortsvorsteher Herbert Schäfer die Gruppe vor dem Rathaus zusammen. „Wir gehen jetzt rein.“ „Die deutsche Pünktlichkeit“, murmelte einer der Gäste. OB Michael Ebling lobte die Finther und Rodenecker Freunde für das lange Durchhalten. Aber auch August Werum bedachte Ebling mit einem Lob, den der „mit Energie und Herzblut dafür sorgt, dass die Partnerschaft lebendig bleibt.“ Ebling verriet, Finthen sei einer seiner Lieblingsstadtteile. Zur Zeit, als Finthen seine Unabhängigkeit verlor und zu Mainz eingemeindet wurde, war auch die Zeit, in der die Städtepartnerschaften aufblühten. „Manchmal träumen die Finther noch nachts von ihrer Unabhängigkeit“, scherzte Ebling. 

Für Herbert Schäfer ist es eine Zeit, die er schon 23 Jahre als Ortsvorsteher begleitet. „Es ist wichtig, dass die Partnerschaft über Parteigrenzen hinweg Bestand hat“, sagte Schäfer. „Es war und ist wieder ein tolles Erlebnis“, so Klaus Faller zum Aufenthalt in Mainz. Viele Erlebnisse habe die Partnerschaft schon mit sich gebracht. Was er als sehr positiv empfand: „Unsere Menschen hatten es damals notwendig, eine gewisse Offenheit kennen zu lernen.“ Die Eingemeindung und auch die Befreiung daraus hätten die Rodenecker allerdings schon lange hinter sich. 

Vorgesehen zum Jubiläum ist noch eine Bürgerreise vom 6. bis 11. Oktober nach Rodeneck, wo man 40 Jahre Partnerschaft und 50 Jahre Tourismusverein Rodeneck feiern will. Der Almabtrieb wird vorverlegt und das Erntedankfest später gefeiert, so dass alles an einem Wochenende stattfinden kann.