
MAINZ – In der St. Antonius Kirche der Cityseelsorge ist eine sehenswerte Ausstellung eröffnet worden: Sie thematisiert Trauertatoos. Bei diesen besonderen Tatoos geht es nicht darum, nach außen hin aufzufallen, sondern darum, in ganz spezieller Art und Weise mit dem Tod eines geliebten Menschen umzugehen.
Die Ausstellung zeigt mehrere Schautafeln, auf denen Menschen und ihre Trauertatoos abgebildet sind. Dabei beschreiben sie auch ihre Beweggründe. „Ich wollte etwas, was ich immer bei mir trage“, begründet eine junge Frau ihre Entscheidung für ein Tattoo nach dem plötzlichen Tod ihres Sohnes.
„Es ist die optische, nach außen getragene Verbindung zu meiner Mama“, begründet eine 23-Jährige. Mit dem Tatoo wird ein Name verewigt, den man nie vergessen will, oder ein Datum, das für immer bleibt. Weil sie sich für immer an einen geliebten, verstorbenen Menschen erinnern wollen, lassen sich viele Menschen in ihrer Trauer ein Tattoo stechen.
Die Fotos stammen von der Fotografin Stefanie Oeft-Geffarth. Zusammen mit der Trauerbegleiterin Katrin Hartig interviewte und fotografierte sie mehr als 100 Menschen, deren Haut ihre Gefühlslage spiegeln. Ergebnis ist eine Wanderausstellung, die an vielen Orten in Deutschland gezeigt wird.
In Mainz haben sich der Verein Trauernde Eltern & Kinder Rhein-Main und die katholische Cityseelsorge Mainz um die Ausstellung bemüht, für die Bischof Peter Kohlgraf die Schirmherrschaft übernommen hat. Die St. Antonius Kirche Mainz in der Adolf-Kolping-Straße 6 nahe der Römerpassage eignet sich bestens als Ausstellungsort, ist hier doch seit 2009 ein ökumenischer Trauerraum untergebracht. Es geht bei einem Trauerraum darum, Trauernden einen geschützten Ort zu bieten, wo sie mit ihrer Trauer und ihrem Schmerz sein und ihrer über den Tod hinaus reichenden Liebe Ausdruck verleihen können.
Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind Montag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr, dienstags von 10 bis 19 Uhr, samstags nach Absprache.