Harxheim – Immer am Freitagabend, zur Eröffnung des Weinhöfefestes wird die neue Harxheimer Weinprinzessin gekrönt. Bis zu diesem Zeitpunkt weiß keiner, oder eben nur ganz, ganz wenige Personen, wer das Krönchen tragen wird.
In diesem Jahr ist es Ann-Katrin Schenk, die als Ann-Katrin I., 38. Harxheimer Weinprinzessin, in die Annalen der Harxheimer Geschichte eingehen wird.
Dass es bei der Krönung in Strömen geregnet hat, war schade, stellte sie selbst, aber auch Papa Harald Schenk fest, der als Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins auch mitverantwortlich für das Weinhöfefest ist. Aber die Weinmajestät erzählte am Sonntag hochzufrieden von ihren Aufgaben, die sie schon wahrgenommen hatte. Gleich am Freitagabend hat sie die ersten vier geöffneten Höfe, nämlich Reßler, Frieß und den Alten Gutshof besucht. Am Samstag war sie dann mit mehreren Hoheiten, die zu Gast in Harxheim waren, unterwegs in den vier weiteren Höfen, bei der SG 03, den Weingütern Wolf, Steigerhof und Ritzinger. Am Sonntagmorgen begrüßte sie die Teilnehmer der traditionellen Weinwanderung am Weinhöfefest und feierte den ökumenischen Gottesdienst im Weingut Ritzinger mit.
Am Sonntagnachmittag hatte sie ihr Festgewand abgelegt und stand in praktischer Kleidung hinter der Theke des elterlichen Weinguts und half beim Ausschank mit. Das mache sie jedes Jahr, erklärte Ann-Katrin I.
Die 22-Jährige ist gelernte Winzerin und arbeitet im elterlichen Weingut mit. Stolz goss sie ihren Prinzessinnenwein ins Glas ein. Es ist ein 2016er Spätburgunder Weißherbst, Spätlese. Den habe sie selbst gemacht, erzählte sie. Weil sie Weißherbst mag und weil sie wollte, dass im Glas was zu sehen ist, hat sie den Wein mit der zartrosé Farbe gewählt. An ihrem Beruf gefällt ihr besonders, dass man nicht immer das Gleiche machen, und vor allem nicht immer im Büro sitzen muss. Gerne arbeitet sie mit dem Traktor, nur das Spritzen mag sie nicht, das überlässt sie dem Opa.
„Als ich gefragt wurde, ob ich Weinprinzessin werden will, habe ich sofort ja gesagt“, meinte die junge Frau lächelnd. „Ich wollte schon immer gern Prinzessin werden“, fügte sie an. Sie rechnet mit 50 Terminen, die sie im Laufe des kommenden Jahres wahrnehmen darf.
Einer der nächsten ist die kulinarische Veranstaltung des Heimat- und Verkehrsvereins „Harxheim tischt auf“ im Oktober. Dabei sei sie im letzten Jahr gefragt worden, ob sie Prinzessin werden wolle, erinnerte sie sich.