INGELHEIM – Die Europäische Kommission hat für 2018 das Europäische Kulturerbejahr mit dem Motto „Sharing Heritage“, Kulturerbe miteinander teilen, ausgerufen. Im Fokus steht das Gemeinschaftliche und Verbindende in der Europäischen Kultur.
Die Stadt Ingelheim erhält 100.000 Euro Bundesmittel für eine Präsentation der Kaiserpfalz zum Thema europäische Herrschaftsorte im Mittelalter im Rahmen von „Sharing Heritage“. Das umherreisende Königtum des Mittelalters veranschaulicht Bewegung und Vernetzung wie kaum ein anderes Phänomen.
Die Pfalzen waren Orte der Begegnung, zu denen Gesandtschaften aus aller Welt kamen. Und das hat Spuren hinterlassen: eine Goldmünze aus Arles in Südfrankreich, eine Reliefplatte mit langobardischen Motiven aus Italien und das modische Accessoire einer Riemenzunge mit angelsächsische Einflüssen sind nur drei eindrucksvolle Beispiele.
Zudem wird die Kaiserpfalz auf Initiative der Forschungsstelle Kaiserpfalz im kommenden Jahr Teil der Sonderausstellung „Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland“ sein, die anlässlich des Europäischen Kulturerbejahres 2018 in Berlin stattfindet. Das Ausstellungsprojekt unter Beteiligung aller Bundesländer ist eines der umfangreichsten Projekte zum Kulturerbejahr von deutscher Seite. Die Ausstellung findet von September 2018 bis Januar 2019 im Martin-Gropius-Bau Berlin statt. Rund 1000 herausragende Exponate aus allen Bundesländern werden auf insgesamt rund 1600 Quadratmetern Ausstellungsfläche zu sehen sein, teilweise erstmalig in einer Gesamtschau.
Das Ingelheimer Projekt mit dem Thema „Places of Power“ zeigt die Kaiserpfalz Ingelheim als einen Ort der Macht, an dem Einflüsse aus ganz Europa zusammen trafen. Die Präsentation vor Ort wird die vielfachen europäischen Bezüge Ingelheims in der Karolingerzeit anschaulich machen. Geplant ist eine Inszenierung des Denkmals, innovative mediale Präsentationen, Sonderveranstaltungen und öffentliche Vorträge von internationalen Experten