Bodenheim – Seit fünf Jahren macht die Kindertagesstätte „Schatzkiste“ den Kindern Spaß. Die Bodenheimer Betreuungseinrichtung, die ihren Geburtstag mit dem Sommerfest hat hochleben lassen, hat für die Eltern eine nicht minder wichtige Bedeutung. Außerdem passt sie zum Namen. Dass sie ihre „Schätze“ an Ort und Stelle gut aufgehoben wissen, dafür war die Stimmung unter den Eltern beim Fest Beweis genug. Ein Rundgang durch die Räume, der Blick in die Küche und erst recht die Sicht auf die außergewöhnlich schöne Schlafstätte für die U-3-Kinder, ließ denselben Schluss zu.
So gab der gepflegte Außenbereich, in dem sich Platz nicht nur für einige Obstbäume und einen Kräutergarten gefunden hat, sondern der auch die abenteuerlichsten Spielgeräte enthält, einen passablen Hintergrund für das Eröffnungslied. „Wir rufen laut ,Hurra’. Wir rufen laut ,Hurra’: Die Kita Schatzkiste ist schon fünf Jahr.“ Das Liedgut, das wie jenes unlängst beim Abschluss der Erweiterung der Kita (Die Lokale berichtete) gesungen, stammte ebenfalls aus der hauseigenen Textschmiede. Der Refrain – leicht zu merken – motivierte fast alle Eltern zum Mitsingen. Das Gruppenbild, das die Kita-Gemeinschaft in dem Augenblick abgab, deutete an, dass die demographische Wende Bodenheim wohl nur sanft touchiert.
Bodenheim bleibt jung. Die Anzahl der Kita-Plätze hat sich in den fünf Jahren allein in der „Schatzkiste“ beinah verdoppelt. Knapp 120 Kinder finden einen Betreuungsplatz. Damit die Umstände dem Bedarf gerecht werden, fährt die Ortsgemeinde seit einigen Jahren einen konsequenten Kurs, der den gesetzlichen Betreuungsanspruch decken soll. Zum Beispiel bei der Anwerbung von Fachkräften. Die Erzieher seien nach wie vor eine begehrte Berufsgruppe, sagte der Beigeordnete der Bodenheimer Ortsgemeinde, Johannes Schöller. „Wir haben Radio- und Plakatwerbung gemacht, Flyer verteilt, aber auch die Aktion ,Mitarbeiter werben Mitarbeiter’ organisiert“, erzählte er. Außerdem hat er ein Video in den Sozialen Netzwerken postiert, in dem „die Kinder erklären, was ein Erzieher oder eine Erzieherin ist“. Ein witziger und kluger Schachzug, denn es gab Resonanz. „Über diese Wege haben wir Bedienstete rekrutiert.“ Sie wiederum hatten sich für das Fest einiges einfallen lassen: Taschen bemalen, Schminken, Schatzsuche und einen Parcours. Ohne die Unterstützung des Fördervereins wäre das Fest allerdings nicht ganz so reichlich verziert und die Kita gewiss nicht ganz so gut ausgestattet. 10.000 Euro hat der Verein in den letzten vier Jahren gesammelt und der Einrichtung gespendet, so dessen Vorsitzende, Kerstin Fenninger. „Wenn alle Eltern bei uns mit machen würden, könnten wir noch mehr für die Kinder tun.“ Der Förderverein appellierte nicht nur, sondern verschenkte auch mit Helium gefüllte Luftballons an die Kinder – zusammen mit einem daran befestigten Stift. Damit könnten die Eltern die Beitrittserklärung zum Förderverein unterzeichnen, schmunzelte Fenninger.