Am 4. März wählen die Bürger der VG Nieder-Olm ihren Bürgermeister. Stefan Kneib (CDU) ist einer der drei Bewerber.
Lokale: Wie viel Zeit haben Sie bisher in den Wahlkampf investiert?
Stefan Kneib: Das kann ich nicht sagen. Wahlkampf bedeutet nicht nur, vor Ort präsent zu sein, sondern sich auch Gedanken zu machen, wie motiviere ich die Menschen, ihre Stimme für mich abzugeben.
Lokale: Eines ihrer Wahlversprechen ist die Förderung des Ehrenamts.Wie wollen Sie es angehen?
Stefan Kneib: Präsent vor Ort sein, den Ehrenamtlichen zuhören und ihnen mit Tipps und Unterstützung durch die ehrenamtliche Verwaltung unter die Arme greifen. Viele Ehrenamtliche überfordert die komplexe Strukturierung der Zuständigkeiten zwischen Ortsgemeinde, VG und Kreis. Die Folge: Anfragen laufen in der Regel bei den ehrenamtlichen Ortsverwaltungen auf. Es braucht klare Zuständigkeiten und Ansprechpartner in der hauptamtlichen Verwaltung. Zudem sollten Materialien, wie ein Leitfaden zur Veranstaltungsdurchführung in der Verwaltung vorgehalten werden. Nicht zu vergessen ist die Förderung der Jugendarbeit.
Lokale: Sie wollen die Trumpfkarten der VG – „Heimat und Kultur“ – stärken, wo brennt es am meisten?
Stefan Kneib: Die Vernetzung der Kulturinitiativen gilt es weiter zu fördern. Wir dürfen keine bürokratischen Hürden aufbauen. Das Zusammenarbeiten der Beteiligten bringt den Tourismus weiter. Im Landschaftsschutz macht sich die Verbandsgemeinde aktuell einen zu schlanken Fuß. Zum Beispiel klinkt sich die Verwaltung aus überregionalen Förderprogrammen wie dem europäischen LEADER-Programm aus, besucht die Treffen der regionalen Arbeitsgemeinschaft nicht.
Lokale: Wie sehen Sie ein modernes Verkehrssystem für die Verbandsgemeinde, von dem Sie sprechen?
Stefan Kneib: Es setzt nicht nur auf Individualverkehr, sondern auch den Radverkehr sowie Bus und Bahn im Blick hat. Bei Letzterem kann die Verwaltung bei der guten Haushaltslage mit Anschubfinanzierungen eingreifen. Besser verzahnte und enger getaktete Busse und Bahnen innerhalb der VG und nach Mainz sind das Ziel, um mehr Leute zum Verzicht auf das Auto zu bewegen. Mittelfristig kommen wir nicht um den Bau von Umgehungsstraßen bei besonders belasteten Orten herum. Wir bleiben ein Zuzugsgebiet: Der vierspurige Ausbau der Rheinhessenstraße ist notwendig. Allgemein braucht es eine Gesamtschau im Rahmen einer Generalverkehrsplanung, die die Verkehrsströme analysiert und Maßnahmen vorschlägt.
Vielen Dank für das Gespräch.