Lerchenberg/Bretzenheim – Einen „Herzmainzer“ nannte ihn Oberbürgermeister Michael Ebling. „Der LCC drückt seine Dankbarkeit und seinen Stolz aus“, sagte Sitzungspräsident Michael Becker und Sohn des zu Ehrenden. Er folgte seinem Vater Horst Buddy Becker im Amt, das dieser beim LCC 25 Jahre innehatte. Zum 80. Geburtstag des Singenden Brezelmanns richtete der Lerchenberger Carneval Club mit seinem Präsidenten Manfred Kremer seinem Gründungsmitglied eine große Feier im Lerchenberger Bürgerhäuschen aus.
Aus vielen Fastnachtsvereinen waren Vertreter gekommen, aus der Politik und die Freunde vom Lerchenberg, wo Buddy Becker mit den Lerchinos sang und für ein Vierteljahrhundert der Chef an der Kelle war. Einige aus der alten Garde ließen es sich nicht nehmen, ihre Glückwünsche zu überbringen. Da waren Horst Radelli, der eine nicht ganz ernst gemeinte Laudatio hielt, das war das Geiger-Fränzje, Klaus Koop, der eigens ein wunderschönes Lied für Buddy geschrieben hatte, so anrührend wie nur er es kann. Da war Dieter Meisenzahl, der einen glitzernden Auftritt hinlegte. Und viele, die sich spontan zu Wort meldeten. Da waren Alexander Leber vom MCV oder Volker Wagner, der Präsident der Marienborner Brunnebutzer, die dem LCC während der Bürgerhaussanierung Unterschlupf gewähren. Und natürlich waren die beiden Ortvorsteherinnen, Sissi Westrich vom Lerchenberg und Claudia Siebner aus Bretzenheim, dem Wohnort Beckers, mit von der Partie.
1972 kam der LCC – Die Euleköpp auf ihn zu. Für 111 Euro konnte man Gründungsmitglied werden. Seinen Vortrag als Penner hörte Rolf Braun und holte ihn vom Fleck weg in den KCK. Ernst Neger schloss sich an: „Du kannst doch singen, schreib doch mal ein Fastnachtslied.“ Und so wurde der „Singende Brezelmann“ geboren. Auch dem MCV blieb er treu. Und dem LCC sagte er: „So lange ich fit bin, könnt ihr auf mich zählen.
Aber nicht nur der Fastnacht, zu der er „wie die Jungfrau zum Kind kam“, war Buddy Becker zugetan. Jazz und Blues, insbesondere die Zeit um Frank Sinatra und Konsorten haben es ihm schon immer angetan. Aus dieser Zeit stammt auch sein Beiname „Buddy“. Und als sei er gerade dem „Rat Pack“ entsprungen, kam er mit Anzug und Hut zur Feier. Gut erinnert er sich an die Katakomben, „der einzige Laden, wo Jam-Sessions gelaufen sind.“ Das machte der Einfluss der Amerikaner in Mainz. Paul Kuhn und andere Größen lernte Becker dort kennen. Und er feierte große Erfolge mit der Harry-Hach-Band in der Rheingoldhalle, tourte mit anderen Bands durch Europa. „So kam ich zum Jazz.“ Und er hat wirklich eine Golden Voice, was er auch am Ende des Festes auf dem Lerchenberg unter Beweis stellte.