MAINZ – Er ist einer der großen Stars unter den Walt Disney-Zeichnern: Die Rede ist von Ulrich Schröder (54), der seit 1984 die berühmten Disney-Figuren zu Papier bringt. Im Landesmuseum, wo die Sonderausstellung „Walt Disney – Mickey, Donald & Friends“ zu sehen ist, zeigte Schröder, wie man Donald Duck Leben einhaucht.
Zahlreiche Zuschauer schauten dem Meister zu, wie er – scheinbar federleicht – die Linien schuf, die langsam, aber sicher an sichtbaren Konturen gewannen. Dann war es zu erkennen: Donald Duck blickte mit grimmigen Gesichtsausdruck den Zuschauern entgegen. Kein Computer, kein entsprechendes Grafikprogramm – Ulrich Schröder setzt auch in der volldigitalisierten Zeit auf Feder und hochwertiges Papier.
Schröder kam 1984 zu Disney, wurde 1989 Artdirector bei dem weltbekannten Konzern. 2006 gründete er sein eigenes Studio, ist für Disney allerdings weiterhin noch freiberuflich tätig. Einem breiten Publikum bekannt wurde er, als er 2010 bekannte Modedesigner wie Karl Lagerfeld und Jean Paul Gaultier in Form von Disney-Figuren karikierte.
Bei seinem Auftritt im Landesmuseum gab er im Rahmen eines Kurses begeisterten Kindern und staunenden Erwachsenen gerne wertvolle Tipps. Dabei erfuhren die Teilnehmer, dass ein hervorstechendes Merkmal seiner Arbeiten die Dynamik seiner Bildkompositionen ist.
Die Disney-Ausstellung im Landesmuseum hat in den ersten Wochen bereits mehr als 20000 Besucher angelockt. Mit rund 300 Exponaten auf fast 600 Quadratmetern bietet die Schau einen außergewöhnlichen Einblick in die Welt der berühmten Disney-Figuren, von der Skizze zum fertigen Comic. Sie stellt aber auch die Zeichner und ihre Arbeitsweisen in den Mittelpunkt – von den ersten Vorzeichnungen vor rund 90 Jahren bis heute.
Die Ausstellung ist noch bis zum 29. Juli zu sehen.