KASTEL – Jutta Widmann wird neue Schiedsfrau im Schiedsamtsbezirk Mainz-Kastel/Amöneburg. Nachdem sich die 68-jährige pensionierte Richterin bei Ortsvorsteherin Christa Gabriel (SPD) für das Ehrenamt beworben hatte, wurde sie jetzt nach einer kurzen Vorstellung im Ortsbeirat einstimmig von den Bürgervertretern vorgeschlagen. Das Okay der Verwaltung ist reine Formsache. Jutta Widmann übernimmt das Amt für die kommenden fünf Jahre anstelle des erkrankten Richard Schneider, der in jüngster Zeit vom ebenfalls ehrenamtlichen Kostheimer Schiedsmann Klaus Henz vertreten worden war.
Jutta Widmann erfüllt alle Voraussetzungen, denn sie blickt auf eine lange juristische Laufbahn zurück. Sie war insgesamt 40 Jahre beim Mainzer Amtsgericht, der Staatsanwaltschaft Mainz, beim Landgericht Koblenz, dem Mainzer Schwurgericht sowie dem Amtsgericht Koblenz und St. Goar tätig. „Es ist als Schiedsfrau teilweise eine ähnliche Arbeit und Vorgehensweise“, erläuterte die 68-Jährige im Gespräch mit der Lokalen Zeitung. „Man versucht sich zu einigen und Konflikte nicht aufkommen zu lassen.“ Widmann: „Es geht darum, Kompromisse zu finden. Das ist das, was das Zivilrecht ausmacht.“
Die gebürtige Wuppertalerin ist seit drei Jahren pensioniert. Sie studierte in Mainz und lebt seit 1975 in Mainz-Kastel. Sie ist fest im Stadtteil verankert. So engagiert sie sich etwa auch im Kirchenvorstand der Kasteler Erlösergemeinde. Darüber hinaus hat sie bis vor kurzem eine Deutschhilfe für Flüchtlinge in der Housing Area angeboten.