Nieder-Olm – Hier geht nicht einfach um erweiterte Einkaufsmöglichkeiten, hier geht es auch um ein großes Stück Stadtgestaltung und -entwicklung. Das und das Bekenntnis, die Stadt Nieder-Olm voranzubringen, standen im Mittelpunkt des Treffens der Rewe-Vertreter und der Vertreter der Stadt am Bussolengoplatz. Sie führten nun den symbolischen Spatenstich für den Rewe-Markt aus.
Gerade erst wird der alte Markt entkernt und renoviert, die Villa Grünewald, die ehemalige Fahrschule, wird abgerissen, wo jetzt noch Parkplatz ist, wird neu gebaut, „quasi an den alten Markt angedockt“, wie Baudezernent Erwin Malkmus der Lokalen Zeitung erläuterte. Dennoch soll bis Jahresende alles fertig sein, gab Stefan Haja, Rewe-Expansionsleiter Mitte, das ehrgeiziges Ziel vor. „Dieser ambitionierten Aufgabe stellen wir uns“, so Haja. „Wir sind Hessens zweitgrößter Arbeitgeber mit über 25.000 Mitarbeitern, setzen vier Milliarden Euro jährlich um und haben etwa 10.000 Objekte in der Region.“ Verstärkt beschäftige sich das Unternehmen mit Eigentum, um „Herr über Dach und Fach“ zu sein. „Wir sind stolz, dass wir uns innerhalb der Stadt an einem zentralen Punkt platzieren können.“
Ende 2016 wurde der Rewe-Markt am Bussolengoplatz geschlossen. Auf 1900 Quadratmetern nun soll Platz für alles sein, auch für den Getränkemarkt, dessen derzeitiges Gebäude als Fachmarkt von Rewe weitervermietet werden soll. Auch die Pizzeria bleibt im Rewe-Eigentum. Die Green Building-Bauweise derweil, die Rewe mehr um mehr umsetzt, verspricht, am Ende „ein autarkes Gebäude“ zu haben, so Expansionsmanager Harald Witzke. Das Grüne betreffe dabei vor allem die Energie, die im Markt anfalle zu nutzen. So wird der Markt ausschließlich durch Wärmerückgewinnung aus den Kühlmöbeln beheizt. Ein energiesparendes LED-Beleuchtungskonzept und der Einsatz von Grünstrom runden das ressourcenschonende Konzept ab.
Doch dabei bleibt es nicht. In Kooperation mit der Stadt wird Rewe ein dreigeschossiges Parkdeck hinter der Eckes-Halle bauen, gerade gegenüber dem Grundstück. Malkmus: „Für die Besucher der Festhalle, der Sporthalle, des Schwimmbades und zum Einkaufen in der Stadtmitte.“ Dies werde ebenfalls noch in diesem Jahr begonnen. 127 Stellplätze im Parkdeck und weitere in Marktnähe sollen den Bedarf decken. Die Arbeitsplätze bleiben erhalten und neue kommen hinzu, 50 sind es insgesamt.
Stadtbürgermeister Dieter Kuhl sagte: „Es ist ein sehr guter Tag für unsere kleine Stadt. Dies ist ein sehr kaufkräftiger Standort.“ Die demografische Entwicklung gehe auch an Nieder-Olm nicht vorbei, aber es sei auch eine prosperierende Stadt. „Vor zwei Jahren haben wir die 10.000-Einwohner-Grenze überschritten, nun sind wir auf dem Weg, städtebaulich eine kleine Perle zu entwickeln.“