Mombach – Konzeptionelle und Straßen-Fotografie unter dem Titel „Licht und Schatten“ zeigten Monika Sturm und Martin Höcker jetzt in der Ortsverwaltung Mombach. Fotos, die Geschichten erzählen, Bilder, die einen Moment einfangen oder im wahrsten Sinne des Wortes einen Augenblick, Menschen in zufälligen Begegnungen werden zum Objekt der Kunst. Nicht nur Ortsvorsteherin Dr. Eleonore Lossen-Geißler, die als Hausherrin die Gäste willkommen hieß, war bei der Eröffnung zugegen, auch die inzwischen in Mombach lebende Kultzurdezernentin Marianne Grosse nahm sich die Zeit und etliche Freunde der Künstler aus den Fotoclubs Mainz und Heidesheim waren gekommen zur 20. Ausstellung in der Ortsverwaltung in fünf Jahren.
„Das Fotografieren hat für mich etwas Kontemplatives, Entspannendes“, sagte Monika Sturm. Ihre fotografischen Ergebnisse erzielt sie durch Abstraktion der Realität, durch Konzentration auf Details, den gewählten Blickwinkel und das Einfangen von Lichtstimmungen. Sie ist in der Ausstellung mit beiden Genres vertreten. Unter den Begriff Konzeptfotografie fallen hier die Serien „Das Spiegel-Ich“, Teil I und II. Den ersten Part hatte Sturm bereits in einer früheren Ausstellung gezeigt, jetzt folgte Teil II, die Annährung zweier Menschen aneinander, die immer wieder zurückweichen und wieder vorsichtig vorrücken, bis sie sich finden, eine romantische Geschichte, erzählt in Bildern. Genau geplant ist hier jedes Detail in Ausdruck und Körperhaltung, das Gegenteil eines Schnappschusses. „Erst steht die Idee, dann folgt die Realisierung der Fotos“, so Sturm. Ihre Streetfotografie-Bilder stammen allesamt aus Indien.
Bei Martin Höcker stehen Menschen bei der Arbeit im Vordergrund. Da gibt es einen lachenden Fischhändler, der einen Karpfen hochhält, oder einen Metzger hinter seinem Stand. Fündig wurde er in der Frankfurter Kleinmarkthalle. Hier geht es um den Moment, der allerdings lange Vorbereitung braucht. So paradox es klingen mag, erst beobachtet Höcker sehr lange. „So lange, bis die Leute mich vergessen haben“, erklärt er, wie es zu den besonderen Momenten kam. „Ich versuche, auch Straßenfotos zu komponieren“, so Höcker. Das sei nicht ganz einfach, weil man nie wisse, was im nächsten Moment kommt. Sein Leitsatz: „So nahe wie möglich, jedoch unaufdringlich, im Vordergrund.“