Finthen – Mit dem Besucheraufkommen zeigte sich Wehrführer Markus Schmitt am Ende des zweitägigen Oktoberfestes der Finther Freiwilligen Feuerwehr zufrieden. Wenn auch gerade am Sonntag, als das Kinderprogramm und die Schauübungen beginnen sollten, das Wetter nicht gerade einladend war. Dafür zeigte sich das Feuerwehrgerätehaus in der Kirchstraße am Vorabend ganz schön voll besetzt. Schließlich war es bereits das 20. Oktoberfest, eine Art Jubiläum.
Wer braucht schon eine Feuerwehrkapelle, wenn er ein erstklassiges Orchester im Ort hat, das auch bereit ist, bei sehr vielen Anlässen aufzutreten. Zum sonntäglichen Frühschoppen spielte – wie es Brauch ist in Finthen – die Katholische Kirchenmusik Cäcilia unter Leitung von Götz Schwehm. Hier waren fröhliche Lieder angesagt. Schon lange vor Mittag war das Gerätehaus mit Gästen gefüllt und draußen bereiteten sich nach dem Mittagessen Jugendwart Sascha Lehr und die Aktiven auf ihre Schauübungen vor. „Wir haben ein neues Gerät, das wir innerhalb einer Übung vorstellen möchten“, informierte Wehrführer Markus Schmitt. Es ist ein sogenannter Sprungretter, in den man hineinspringt, wenn man bei einem Brand aus dem Fenster muss. Der Vorteil: „Für das Sprungtuch brauchen wir 16 Leute, das ist beim Sprungretter nicht so aufwendig“, so Schmitt. Zum Üben wurden allerdings Puppen verwendet, denn verletzen kann man sich trotz Sprungretter, der im Ernstfall aber Leben rettet.
Die Kinderfeuerwehr feierte ihr einjähriges Bestehen. Sie wurde beim letzten Oktoberfest gegründet, um den Nachwuchs zu sichern, denn mangelnde Tagesverfügbarkeit, bedingt durch Wegzüge und weit entfernte Arbeitsplätze unter den Feuerwehrleuten, machen zu schaffen. Sascha Lehr und Julia Häusler kümmern sich aus feuerwehrtechnischer und pädagogischer Sicht um die Kleinen. „Die leisten ganz tolle Arbeit, auch die Eltern sind begeistert“, lobte Schmitt. Nicht nur als Wehrführer kann er das beurteilen, sein ältester Sohn Martin (7) ist auch dabei. An einer Stellwand konnte man sich Fotos aus der Arbeit der Kinderfeuerwehr ansehen.
Eine gute Nachricht hatte Schmitt zu den Leistungen der Jugendwehr. Die Finther Jugendlichen wurden erneut Stadtmeister. Qualifiziert sogar den Bundesentscheid in Berlin hatten sie sich, als sie bei den Landesmeisterschaften 2016 Zweiter wurden.
Der Samstagabend galt dem gemütlichen Beisammensein mit allem, was ein Oktoberfest ausmacht. DJ Carsten Frenz-Seipel sorgte für musikalische Stimmung. Der berühmte Spanferkel-Rollbraten sowie das Rheinhessen-Oktoberfest-Bräu mundeten nicht nur den Feuerwehrleuten. Dazu gab´s Spundekäs` und Brezeln und ein Ausflug an die Cocktailbar setzte das Tüpfelchen aufs „I“.