Finther Kinder begeistert über Brieffreundschaft mit Rodeneck

FINTHEN/RODENECK – Vor 40 Jahren begründeten Finthen und Rodeneck in Südtirol eine Freundschaft, die bis heute anhält und im Laufe der Jahre immer stärker geworden ist. Das Organisieren von Busfahrten, Briefwechsel, das Verschicken von Zeitungen und das Weitergeben der neuesten Informationen an die Finther Bevölkerung gehören mit zu August Werums Aufgaben als Partnerschaftsbeauftragter. Nun hat er noch eine Brieffreundschaft unter Kindern beider Orte initiiert.

Zoe, Naima, Malin, Sina und Jana aus der Klasse 4c der Peter-Härtling-Schule hatten sich nach einer Idee von Janas Mutter an August Werum gewandt, der sofort reagierte. Die Klassenlehrerin, Susanne Opländer, hatte „Steckbriefe“ anfertigen lassen, gesammelt und nach Rodeneck geschickt. Nun haben die fünf Mädchen Briefpartner in Italien. Der Sinn und Zweck über die Belebung der Partnerschaft hinaus: Die Kinder lernen, Briefe zu schreiben, so wie es früher gang und gäbe war, auf Papier, mit einem Stift.

Naima schreibt an Leo in Rodeneck. Sie tauschen sich aus über Lieblingsessen und Sportarten aus, über alltägliche Dinge und lernen so einander kennen. Sina liebt das Thema Tiere, insbesondere Haustiere. Das Internet wird auch zu Hilfe genommen, hier hat sie das Haus ihrer Brieffreundin entdeckt. Jana wurde schon im ersten Brief nach einer Begegnung gefragt. Das würde allen Mädchen gefallen, mal gemeinsam in der Ferien nach Rodeneck zu fahren.

Beim Zusammentreffen in der Peter-Härtling-Schule informiert August Werum die Mädchen auch über die geografische Lage und Besonderheiten im Ort, der auf einem Hochplateau liegt und dessen Ortsteile, Fraktionen genannt, sich über Höhen von 500 bis 1900 Metern erstrecken. 1200 Einwohner zählt Rodeneck heute. Werum erinnert sich an eine frühe Fahrt, wo er deutsche Kinderbücher über zwei Grenzen „geschmuggelt“ hatte, weil es den Rodeneckern daran mangelte.

Eine Brieffreundschaft mit der Gleisbergschule gibt es in der Klasse ebenfalls schon länger, aber Jana wollte mehr und das anwenden, was sie bei Susanne Opländer gelernt hat, Briefe zu schreiben nämlich. Susanne Opländer sagte: „Wir haben angedacht, die Brieffreundschaften weiterleben zu lassen und immer die dritte und vierte Klasse dazu zu animieren, so dass es eine permanente Sache wird.“