LAUBENHEIM – Leidenschaft auf der blauen Fläche. Stählerne Muskeln, elegante Figuren am Boden und in luftigen Höhen, Gemeinschaftsgeist und 3 bis 5 Mal in der Woche hartes Training. Die Sportakrobatik gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. Der SAV ist in Laubenheim ein Vorbild für Freunde des körperbetonten Sports. Die Halle war brechend voll, die Luft zum Schneiden dick, gefühlte 40 Grad Celsius, denn rund 175 Akteure aus der ganzen Bundesrepublik waren angereist, um an den Deutschen Meisterschaften für Schüler und Junioren 2, teilzunehmen. Herren und Damen maßen sich an zwei Wettkampftagen im Ried, um die ausstehenden Titel zu vergeben. Spitzensportler aus Friedberg mit Lea Fuchs, Nicole Boxler und Sophie Kirschner sowie aus Riesa mit Nils Beuren und Erik Pohl und andere namhafte sportliche Helden gaben sich ein Stelldichein in einem rundum perfekt umsorgten Turnier in Laubenheim. Das Team um Sabine Frick kümmerte sich um das leibliche Wohl aller angereisten Gäste. Kuchen und Burritos in allen Farben und Formen fanden reißenden Absatz, denn die Sportakrobatik verschlingt Kalorien in rauen Mengen. Das genussreiche „Nachtanken“ ist Pflicht und schafft Kraft für neue „Moves“, ob für Elternteile, Mitgereiste oder entlastete Sportler. Während des Turniers versorgten sich die Sportakrobaten mit neuer Energie durch Apfelscheiben, Gurken und Paprikastreifen. Selbst angeschlagene oder lädierte Sportler waren zu Gast beim SAV, denn niemand wollte sich das Großereignis entgehen lassen. Farbige Trikots als Kontrast zum blauen Federboden sind gute Möglichkeiten, um aufzufallen, wusste Martina Reinhardt zu berichten, denn die Kampfrichter des DSAB achten auf jede Kleinigkeit.
Das SAV-Damen-Trio Caroline Frick, Emma Graw und Vivian Model konnten sich für das Finale qualifizieren und belegten Rang 6. Ein fantastischer Erfolg für die jungen Damen und den Verein. Die Sportlerinnen arbeiten erst seit 15 Monaten zusammen und ihre Kür haben sie rund 4 Wochen zuvor einstudiert. Trotz großer Konkurrenz aus dem Bundeskader und der nationalen Elite zeigten die Laubenheimer Athletinnen den Maßstab des Machbaren, wenn Freude, Wille und Leidenschaft aufeinandertreffen. Caroline, Emma und Vivian gerieten dadurch ins Blickfeld des Bundestrainers und könnten schon bald für Deutschland an den Start gehen. Die Intensität ihres Trainings findet weder eine räumliche Begrenzung noch einseitige Bewegungs-Nuancen, denn einmal pro Woche fahren die Damen extra in die Halle des Bundesstützpunkts nach Pfungstadt; dort liege ein permanent aufgebauter Federboden, erzählte Martin Graw. Auf einer Wettkampf-Oberfläche trainieren zu können, ist ein Privileg im Spitzensport, dass sich die Damen nicht entgehen lassen, um auf den vorderen Rängen zu landen. Ein Einsatz, der sich zudem auf das Privatleben auswirkt, denn diese Art der Charakterstärke zeigt auch im sozialen Gefüge und in der Schule deutliche Präsenz.
Thorsten Söchtig