Nackenheim – Was ist schöner, als einen lauen Sommerabend mitten in den Weinbergen gemeinsam mit netten Menschen zu verbringen? Diesem Bedürfnis wird die traditionelle Weinprobe in der Mistkaut am Rheinterrassenweg gerecht. Sie ist der Auftakt zum Nackenheimer Weinfest im fröhlichen Weinberg. Achim Ramler, der Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins, begrüßte gut gelaunt die vielen Gäste – 220 Karten waren verkauft worden, die dicht gedrängt in dem Hof saßen, der idyllisch von mit Weinreben umrankten Mauern umschlossen ist. Mit „Karrnschen“ hatten sich die meisten herbringen lassen.
Ein Secco, mit dem die Veranstaltung eröffnet wurde, und zehn Weine wurden von acht Mädchen des Kerbejahrgangs ausgeschenkt.
Mit großem Fachwissen und unterhaltsam erläutert wurden die Nackenheimer Gewächse von den drei Jungwinzern Jasmin Lorch, Dominic Schmitz und Niklas Imruck. Dass sie ihre Sache gut machen würden, war schon gleich bei ihrer Vorstellung erkennbar. Zu ihrem Namen nannten sie auch gleich – wie es in der Weinbauschule üblich sei – die Hektar, die die Familie bewirtschaftet. Niklas Imruck meinte verschmitzt, dass er nicht aus einem Weingut stamme, aber in der Weinbauschule seine Freundin kennengelernt habe, die ein Weingut und somit auch „Hektar“ habe.
Die jungen Fachleute hatten Interessantes und Wissenswertes zum Terroir, zur Weinherstellung und zu den einzelnen Rebsorten parat.
Die Nackenheimer Weingüter Bardo Junker, Dr. Marbé-Sans, Schmitz, Sans-Lorch, Gunderloch, Elisabethenhof, Bastian, Manfred Ark und Binz hatten ihre edlen Tropfen zur Verfügung gestellt. Wer mitzählt, stellt fest, dass die nur neun sind. Man habe sich dieses Jahr weit aus dem Fenster gelehnt und ein Nicht-Nackenheimer Weingut eingeladen, sich zu präsentieren, erklärte Dominic Schmitz mit Schalk im Gesicht. Das Lörzweiler Weingut Dr. Andreas Dörrschuck besitzt aber Weinberge in Nackenheim.
Der elfte Wein musste erraten werden. Schnell schmeckten die Weinnasen einen Riesling heraus. Es handelte sich um den Zuckmayer Wein – einen Riesling, der von vier Nackenheimer Weingütern gemeinsam mit viel Bedacht produziert wird.
Tradition ist es, dass nicht nur ein Vesperteller gereicht wird, sondern dass die Gäste selbst Leckereien mitbringen, die dann mit den Tischnachbarn geteilt werden. Eine Tatsache, die zur fröhlichen Kommunikation beitrug. Genauso wie die Meenzer Zibbelkappe, die mit ihrer Musik und lustigen Liedern zum Mitklatschen und Mitsingen beitrugen.