Start Gesellschaft Für Ausbildung zahlen? Ein Unding!

Für Ausbildung zahlen? Ein Unding!

INGELHEIM – Zum internationalen Tag der Pflege besuchte die rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner das Haus St. Martin in Ingelheim. Die stellvertretende Leiterin des Hauses St. Martin, Christina Hansen, nahm den Besuch in Empfang und gab bei einem Rundgang einen Einblick in die Arbeit der Einrichtung. Diese ist nicht allein eine Pflege-, sondern eine ganzheitliche Fördereinrichtung für junge Menschen mit Schwerst-Mehrfachbehinderungen.

Sie bietet 50 vollstationäre Plätze für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren und fünf weitere Plätze für junge Erwachsene bis zum Alter von 27 Jahren. Die Betreuung ist rund um die Uhr – und individuell. Denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben einen hohen Anspruch: „Wertschätzung für jeden Menschen“. Und diese „kommt in der Art und Weise zwischenmenschlicher Begegnung und Pflege zum Ausdruck.“ Dafür brauche man vor allem viel Zeit, denn die Kinder und Jugendlichen haben ganz unterschiedliche Bedürfnisse.

Auch die Kostenfreiheit der Ausbildung war Thema des Besuchs. Diese wird erst im kommenden Jahr eingeführt – allerdings nicht für alle Berufe. Bis dahin müssen Auszubildende in der Pflege für alle Kosten selbst aufkommen. Davon können auch die Mitarbeiterinnen aus eigener Erfahrung berichten. Ohnehin zeigt sich, dass die Pflegeberufe einen schweren Stand haben.

Noch immer werden Pflegekräfte nicht im regulären dualen Ausbildungssystem ausgebildet. Das macht es für interessierte junge Menschen doppelt schwer. Denn man müsse nicht nur eine Ausbildungsstätte, sondern gleichzeitig einen Schulplatz in der Nähe finden. „Dass die Auszubildenden in der Pflege all die Jahre kein Geld bekommen haben, im Gegenteil sogar noch für die Ausbildung zahlen mussten, ist ein richtiges Unding. Da darf man sich nicht über den Pflegenotstand wundern. Wer sich dennoch für einen Pflegeberuf entscheidet, hat alle Achtung verdient. Dazu gehört eine Menge Idealismus,“ stellte Rößner fest.

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