Start Rheinhessen/Mainz „Glück für die Gemeinde“ Auf dem Bodenheimer "Bürgel" entsteht eine neue Sportanlage

„Glück für die Gemeinde“ Auf dem Bodenheimer "Bürgel" entsteht eine neue Sportanlage

Foto: Klaus Schmitt

BODENHEIM – (ks) Es war ein besonderer Tag für die St.-Albans-Gemeinde, als mit viel politischer Prominenz und über 50 interessierten Bürgern der Grundstein für ein historisches Projekt gelegt wurde. In seiner Begrüßung gab Ortsbürgermeister Thomas Becker-Theilig einen Überblick über den langen Weg durch die Instanzen, der schließlich zu dem Ergebnis führte, auf dem „Bürgel“ eine neue, komplette Sportanlage zu installieren. Unruhige Zeiten mit politischen Auseinandersetzungen gingen dem endgültigen Beschluss voraus. Auch die Meinung der Bürgerschaft war in dieser Frage gespalten. Grund dafür, dieses gewaltige Projekt anzustoßen, war die Tatsache, dass die Kapazitäten der Sportflächen auf dem Standort „Guckenberg“ längst nicht mehr ausreichten. Damit konnte man den vielen leistungsstarken Vereinen bei der Durchführung ihres Sportbetriebs nicht mehr gerecht werden. Es drohte sogar die Schließung der Sportstätten, da keine Investitionen für dort notwendige Sanierungen (undichtes Hallendach, maroder Kunstrasenplatz) getätigt wurden. Als eine seiner ersten Aufgaben versuchte Becker-Theilig, die konträren Lager mithilfe eines runden Tischs zu konstruktiven Gesprächen zusammenzubringen. Dieser erarbeitete letztlich am 1. Dezember 2010 ein konkretes Arbeitsergebnis. Diesem stimmte der Rat bei zwei Enthaltungen am 11. Januar 2011 zu. Diese Empfehlung beinhaltete zunächst eine Bedarfsermittlung, welche Arten von Sportstätten benötigt würden. Man legte sich auf zwei Optionen fest. Entweder die Verlagerung aller Sportstätten auf den Bürgel (Plan B) oder die Sanierung des Sportplatzes und einer Bedarfsergänzung an dieser Stelle (Plan A). 2011 wurde der Kunstrasenplatz erneuert und 2015 entstand ein Kleinspielfeld mit Kunstrasen. Alle diese Maßnahmen zielten auf den Erhalt des bestehenden Standorts am Guckenberg und hatten große Zustimmung im Gemeinderat. Beim Thema „Zusätzliche Sportflächen“ brachen alte Konflikte wieder auf. Schließlich einigte man sich auf Plan B. Dort wurde vom Rat festgelegt, dass die Gesamtfläche am Bürgel (65000 qm) hälftig zum Sportzweck und zur Gewerbefläche aufgeteilt werde. Damit konnten durch den Verkauf an Gewerbeflächen die Sportstätten bezahlt werden. Noch wichtiger war, dass man mit dieser Lösung die Bereitschaft eines landwirtschaftlichen Grundeigentümers zur Mitwirkung erreicht hatte. Dieser lag mit fast 14000 qm in diesem Areal und lehnte eine Verwendung als Sportfläche strikt ab. Den größten Platzbedarf hatte der Turnverein mit seinen umfangreichen und überaus erfolgreichen Turnergruppen, der über Rheinhessen verteilt seine Trainingsstunden abhalten musste. Daher beschloss man, zunächst eine Turn-und Gymnastikhalle zu bauen. Eine Planungsgruppe erarbeitete unter Einbindung der künftigen Nutzer das Gesamtkonzept, u.a. mit der Festlegung einer „angedockten“ Bauweise des zweiten Bauabschnitts (Dreifeldhalle, auch für kulturelle Events). Der erste Bauabschnitt der jetzt entstehenden Halle wird 3,8 Mio. € kosten und Anfang 2019 fertig sein. Dieser wird bezuschusst von der VG mit 100.000 € und mit 40.000 € vom TV für die Häckselspringgrube. Den Rest finanziert die Gemeinde. Als „Glück für die Gemeinde“ bezeichnete Becker-Theilig den 1. Beigeordneten und „Hans-Dampf in allen Gassen Thomas Glück, „ohne den wir heute nicht so hier stünden“. VG-Bürgermeister Dr. Robert-Scheurer wünschte den bauausführenden Beteiligten gutes Gelingen. Mit der Errichtung dieses Projekts hätten nun die Bodenheimer sport- und auch kulturtreibenden Vereine beste Voraussetzungen in Bodenheim. Der 1. Kreisbeigeordnete Steffen Wolf überbrachte die Grußworte der Landrätin und versicherte, der Landkreis werde alles tun, um die Gemeinde Bodenheim zu unterstützen. MdL Nina Klinkel sagte, mit diesem Grundstein werde ein Fundament für die Zukunft gelegt und sprach von einem „Meilenstein“. Das Land werde im zweiten Bauabschnitt in die Förderung einsteigen. Beigeordneter Thomas Glück gab einen kurzen Rückblick über das Bauprojekt und die vorhergehenden Planungen. Erst 2016 sei die Gemeinde auf Standortsuche gegangen, nachdem die Finanzierung geklärt war. Er erklärte die zukünftigen Baumaßnahmen und welche Sportanlagen (u.a. eine Leichtathletik-Anlage) geplant sind. Die Kosten für das gesamte Vorhaben bezifferte er auf 1,5 Mio. Euro. Das gesamte Konzept solle bis 2022 realisiert werden. Günter Achatz, Vorsitzender des TV, führte aus, dieser Neubau gebe dem Verein die Chance, zu wachsen und die Engpässe bei den Trainingsmöglichkeiten zu beenden. Dann war es soweit: Mit Hämmern ausgestattet begaben sich die Redner daran, die mit der Tageszeitung und den Reden ausgestattete Zeitkapsel in das Fundament einzulassen und symbolisch die Grundsteinlegung zu vollziehen.

 

 

 

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