Mombach – Der Spiegelestrich reflektiert matt die Säulen aus Stahl. Die Eingangsportale sind verglast, umrahmt von roten Metallrahmen. Die Lettern, die einst die Halle 45 als Phönixhalle bezeichnet haben, sind ab. Ihr Schatten ist an der Fassade aber noch geblieben.
Nach der zweimonatigen und nun abgeschlossenen zweiten Bauphase präsentiert sich die Halle 45 im neuen Gewand. „Endlich haben wir sie in dem Zustand, den wir angestrebt haben“, freut sich Dr. Hanns-Christian von Stockhausen. Die beiden Geschäftsführer der Halle 45 GmbH – neben von Stockhausen ist es Ralph Heinrich – haben aus dem Grund „spontan“, wie sie sagen, zu einem „Tag der offenen Tür“ eingeladen. Die Freude über den wichtigen Schritt will mit den Mainzern geteilt werden. „Wir freuen uns auf unsere erste komplette Saison in einer Halle.“
Die Vergangenheit des Bauwerks holten die Organisatoren für jenen Tag eindrucksvoll ein: die originalen Buchstaben, die den früheren Namen bildeten, platzierten sie auf dem mattglänzenden Boden. Nichts anderes als die Stimmung und die Atmosphäre der Indistrielocation zu erhalten, sei immer die Absicht hinter dem Konzept gewesen. „Für mich wirken die Wände jetzt ,stylisch‘, sie haben eine schöne Abgrenzung in dem Boden gefunden.“ Ganz abgesehen von dessen praktischer Nutzung. Jetzt gleiten förmlich die Cases mit dem Inventar für Messen oder Konzerte darüber.
Die Investition soll sich jetzt auszahlen. Das Interesse der Kundschaft sei jedenfalls da. „Seit der Wiedereröffnung am 6. September haben wir sechs, sieben größere Events gehabt“, sagt von Stockhausen. Es gebe auch internationale Anfragen. „Es ist jetzt unsere Hausaufgabe, die ,Halle 45’ als eine Marke aufzubauen.“ Alles soll langsam wachsen. Gewiss, so von Stockhausen, „mit einer Halle wie dieser ist man eigentlich nie wirklich fertig“. Neben der 5.000 Quadratmeter großen Hallenfläche verfügt die GmbH über eine rund 240 Quadratmeter große Bar 45. „Unser Team hat sie fast komplett in Eigenregie renoviert.“
Im Gebäudekomplex untergebracht sind zudem zwei Konferenz- und Seminarräume, die aktuell noch umgebaut werden. Der eine für etwa 60 bis 70 Personen, der andere für Workshops mit etwa zehn Personen nutzbar. Oder als Garderobe für die Stars, die nach Mainz kommen. Zuletzt logierten zum Konzert in der Halle 45 „Mike and the Mechanics“.
„Wir schalten jetzt in einen höheren Gang“, greift der Geschäftsführer zu einem Bild. „Wir fahren schneller, dafür ruhiger.“ Nach dem ersten Jahr ist das Team eingespielt. Wie nach den ersten Kilometern beim Marathon: „Wir haben unseren Rhythmus gefunden. Die großen Veranstaltungen erschrecken uns nicht mehr. Sie sind eine Herausforderung.“
Etwas, worauf er sich persönlich im Herbst riesig freut, sei die „Konekt“, die hauseigene Messe. „Wir haben dafür zahlreiche Rückmeldungen erhalten.“ Neben Start-Ups werden auch DAX-Unternehmen dabei sein. Die Idee dahinter: Es soll eine Messe zum Zwecke der besseren Vernetzung von Firmen und Unternehmen untereinander werden.