„Hanna’s Bakery“ begeistert in „Stein’s Kräuter und Garten“

Gonsenheim – Bisweilen hört das Auge mit. Zum Beispiel wenn die Musik im Garten erklingt. Erst recht sooft sich der Musiker und die Sängerin – er im weißen Hemd, sie in weißem Kleid – so raffiniert in das Ambiente einfügen. Hanna Seywald und Gerhard Becker, wahlweise das Duo „Hanna’s Bakery“, haben mit dem Auftritt in der Gärtnerei „Stein’s Kräuter und Garten“ beide Sinne verzückt. Der Applaus, das Mitsingen der Refrainzeilen haben an dem Abend keine Zweifel daran zugelassen.

Zum siebenten Mal in seiner elfjährigen Geschichte präsentiert sich das Duo in der idyllischen Umgebung in Gonsenheim. Die Lieder von Billy Joel, Aretha Franklin, Stevie Wonder aber auch die feinfühligen Schlager von Zarah Leander oder Hildegard Knef und etliches mehr erklingen inmitten von Grün. Wie reizvoll. „Für mich soll‘s rote Rose regnen, / mir sollten sämtliche Wunder begegnen“, singt das Publikum mit.

„Ich freue mich, dass so zahlreiche bekannte aber auch viele neue Gesichter da sind“, begrüßt die Sängerin. Darunter – wie sie betont – auch jenen Fan, der „keinen unserer Konzerte ausgelassen“ habe.

Musik könne man nicht nur hören, sondern auch fühlen, schreibt das Duo auf seiner Homepage. Seywalds Stimme und der Fingerfertigkeit von Becker auf dem E-Piano gelingt die Glanzleistung. Je länger der Abend andauert und mit jedem Song wandelt sich Seywalds Stimme. Ein bisschen Blues hier, eine Prise Jazz da. Als schöpfte die Sängerin aus der Zuneigung des Publikums das Vermögen, den Tonfall gefühlsbestimmt aufzufächern. Bei „Always on my mind“ und bei Leonhard Cohens „Halleluja“ sowie in „Gabriellas Song“ aus dem Film „Wie im Himmel“ wird es einfach nur sinnlich schön. Im Scheinwerferlicht erntet „Hanna’s Bakery“ reichlich Applaus. Lustig wird es später auch. Dass sie „That’s life“ von Sinatra darbringen wollen, haben sie „eigentlich nicht einstimmig beschlossen“, schmunzelt Becker.

Dass sich die Bezeichnung von den Namen der Künstler herleitet, ist leicht zu erraten. „Wir backen Musik und rühren die Zuhörer“, erklärt der Steckbrief. Herauskommt eine Sinneserfahrung.

Apropos Sinne: Den Part, den Riech- und Geschmackssinn zu erfreuen, hat das Team der Gärtnerei übernommen. Mit genauso geachtetem Zuspruch der Gäste. Hervorzuheben wären die Leckereien aus dem eigenen Bioanbau. Für alle, die nicht nur der Musik, sondern auch der Fauna zugetan sind und den Ort nicht kennen, gilt: Die Gärtnerei ist ein sehenswertes Fleckchen Gonsenheim. Sie sollen ihn bald aufsuchen.