Start Hessen Integrationspreis 2017/18 Rüsselsheim vergibt Auszeichnung im Zeichen von Respekt und Toleranz

Integrationspreis 2017/18 Rüsselsheim vergibt Auszeichnung im Zeichen von Respekt und Toleranz

Die Preisträgerinnen und Preisträger mit Oberbürgermeister Udo Bausch (rechts) und Stadträtin Renate Meixner-Römer (links) bei der Verleihung - Foto: Stadt Rüsselsheim am Main (Fotograf: Peter Thomas)

Rüsselsheim. Auch das gehört dazu, wenn Integration gelingen soll: Danke sagen, Anerkennung zollen, Wertschätzung zeigen. Im Rahmen der achten Preisverleihung des Integrationspreises der Stadt Rüsselsheim am Main ist das nachdrücklich gelungen. Oberbürgermeister Udo Bausch zeichnete in einer Feierstunde im Ratssaal des Rathauses sechs Preisträger aus, die sich im alltäglichen Leben auf vorbildliche Weise für die Integration und den Austausch unter den kulturellen, religiösen und sprachlichen Gruppen in Rüsselsheim eingesetzt haben. „Im Rahmen bürgerschaftlichen Engagements haben Sie Verantwortung innerhalb der Stadt übernommen und ganz besonders zur Lebensqualität in Rüsselsheim beigetragen. Sie haben sich vorbildlich für Integration in dieser Stadt und in unserem Land eingesetzt“, sprach der Oberbürgermeister in seiner Laudatio. Dies könne nur gelingen, wenn möglichst viele Menschen – ob mit oder ohne Migrationshintergrund – Integration auch leben. „Und das tun besonders unsere Preisträgerinnen und Preisträger. Dafür danke ich Ihnen und daher stehen heute Menschen wie Sie im Mittelpunkt“, so Bausch. Davor und danach spielte das Musiker-Duo „¡DUENDE NOW!“. Die Formation aus Frankfurt präsentiert die Vielfalt einer interkulturell geprägten Musikrichtung und schlug mit ihrem musikalischen Beitrag einen Bogen zwischen dem traditionellen Flamenco und den modernen Einflüssen aus Jazz, arabischer und lateinamerikanischer Musik. Als Höhepunkt der Veranstaltung folgte die Vorstellung der Preisträgerinnen und Preisträger durch Stadträtin Renate Meixner-Römer und die anschließende gemeinsame Verleihung des diesjährigen Integrationspreises: Mit insgesamt 800 Euro zeichneten Oberbürgermeister Bausch die Naturfreunde Rüsselsheim mit dem ersten Preis aus. Seit Dezember 2015 richten sie im Naturfreundehaus im Langseeweg 3 ein Willkommens-Café für Geflüchtete aus. Zahlreiche Geflüchtete mit ihren Familien haben dort eine Anlaufstelle gefunden, um sich in Rüsselsheim und in Deutschland zurecht zu finden. Mit je 600 Euro konnte Udo Bausch Bahia Bakkali und Sabine Hübner auszeichnen: Bakkali ist Integrationslotsin seit 1998 beim Kinderschutzbund Rüsselsheim und erhielt den zweiten Preis. Hübner veranstaltet seit zehn Jahren Aktionen für Kinder und Familien aus verschiedenen Herkunftsländern in der Böllenseesiedlung und wurde mit dem dritten Preis gewürdigt. Das vierte Projekt, das eine Auszeichnung aus den Händen von Bausch erhielt, war mit 500 Euro dotiert: Mit Ursula und Ulrich Vey wurden zwei Familienpaten für ihre Alltagsbegleitung in der Flüchtlingshilfe mit dem vierten Geldpreis geehrt. Zu guter Letzt würdigten Oberbürgermeister Bausch und Stadträtin Meixner noch zwei weitere Projekte mit einer Anerkennungsurkunde gesondert: Dazu wurde das Projekt „Gemeinsam im Quartier“ ausgezeichnet. Unter dem Motto „Berliner Viertel? Läuft!“ haben sich die Kooperationspartner gewobau und der Verein Auszeit bereits mehrfach zusammengetan, um eine großes Nachbarschaftsfest im Berliner Viertel zu organisieren. Seit 2015 fördern sie und weitere Partner die aktive Nachbarschaft und sozialen Teilhabe im Berliner Viertel. Und mit IDA (in Deutschland Angekommen) wurde schließlich noch das ehrenamtliche Projekt für Frauen mit „Flucht- und Migrationshintergrund“ lobend hervorgehoben. Das vom Frauenzentrum Rüsselsheim unterhaltene Angebot unterstützt geflüchtete Frauen, bringt sie miteinander in Kontakt und stärkt ihnen in vielen Aspekten den Rücken. Der Integrationspreis ist insgesamt mit 2.500 Euro dotiert und wurde bereits acht Mal durch die Stadt Rüsselsheim am Main verliehen. Der Umstand, dass im Jahr 2017 kein genehmigter Haushalt vorlag, führte dazu, die Ehrung für 2017 und 2018 in einer Preisverleihung zusammen zu fassen. Über die Vergabe entscheidet eine unabhängige, siebenköpfige Jury unter dem Vorsitz von Stadträtin Renate Meixner-Römer, die in ihrem Redebeitrag die diesjährigen Preisträger verkündet hat. Die sechs Preisträger haben sie in diesem Jahr unter elf Bewerbungen ausgewählt. Die Verleihung des Preises erfolgt an verdiente Einrichtungen, Projekte und Personen und soll an grundlegende Ideale und Werte erinnern, die für das Zusammenleben in Rüsselsheim entscheidende Fundamente bilden: Respekt, Anerkennung und Toleranz allen Menschen gegenüber. Es war daher auch kein Zufall, dass die Preisverleihung im Ratssaal des Rathauses am „Tag des Flüchtlings“ stattgefunden hat.

Gabriele Wacker
Stadt Rüsselsheim am Main