MAINZ – Es herrschte Hochbetrieb in allen Etagen, als Anne-Marie Descôtes, seit Juni 2017 Botschafterin der Republik Frankreich in Deutschland, ihr auf der letztjährigen Frankfurter Buchmesse gegebenes Versprechen einlöste und dem Gutenberg-Museum jetzt einen Besuch abstattete.
In Begleitung von Generalkonsulin Pascale Trimbach nahm sie sich viel Zeit, um nahezu alle Abteilungen zu besichtigen, war beeindruckt von der Vielfalt der Bestände, der Qualität der Exponate und dem Andrang der internationalen Besuchergruppen. Immerhin gehört das „Weltmuseum der Druckkunst“ zu den fünf Prozent der meistbesuchten Museen Deutschlands.
Eine Druckvorführung in der nachgebauten Gutenberg-Werkstatt wurde zum beeindruckenden Höhepunkt, vor allem, als die Botschafterin selbst zur Tat schritt und mit viel Elan eine Bibelseite druckte. Als die Besucherströme das Haus verlassen hatten, bot sich dann auch noch die Gelegenheit zur ganz persönlichen, fast schon meditativen Begegnung mit den Gutenberg-Bibeln: Meisterwerke von vollkommener Schönheit, die niemanden unbeeindruckt lassen.
Die Diplomatin ließ sich über die bevorstehende Sonderausstellung zum Gutenberg-Jahr informieren, in der die Besonderheiten und Wirkungen früher Druckverfahren Asiens mit Gutenbergs Erfindung und deren globaler Wirkung zusammentreffen.
Auch für die aktuellen Probleme und Zukunftsperspektiven des Hauses zeigte die Botschafterin großes Interesse, da sie die Entwicklungen von Berlin aus verfolgt. Mit besten Wünschen für Zukunft und Gedeihen des Gutenberg-Museums ging es dann zurück. Der Eintrag im Gästebuch des Museums hält die Erinnerung an einen ebenso liebenswürdigen wie engagierten Gast fest, den durchs Haus zu begleiten eine große Freude und Ehre war.