Start Kultur „I will sing Halleluja“

„I will sing Halleluja“

Bodenheim/Finthen – Was tun, wenn in Finthen des Bürgerhausbaus wegen mal wieder kein Saal frei ist? Man konzertiert in einem anderen Ort. Monika Schnell, Vorsitzende der Sängervereinigung Finthen, suchte und fand mit ihrem Chor Asyl in Bodenheim. Und so gaben sich die Finther Sänger ein konzertantes Stelldichein mit dem befreundeten Klassikchor Singspiration aus Stade im Hermann-Weber-Saal des Bürgerhauses Dolles. Auf Chorreise letztes Jahr in Stade haben die beiden Chöre Freundschaft geschlossen und nun einen Gegenbesuch in der Heimat der Sängervereinigung geplant.
Im Repertoire aus Klassik, Volks- und Kunstliedern, Pop, Rock und Gospel und Spirituals startete die Finther Sängervereinigung mit „Halleluja, sing ein Lied“, stimmstark und gute Laune verbreitend. Nach dem andächtigen „Swing low sweet Chariot“ folgte das feierliche „Il Signore e con te“ von Kees Valk. Der Chor aus Stade setzte ebenso auf einen großartigen Beginn mit der Ode an die Freude. Im Wechsel traten die Chöre auf.
Dass Singen der Gesundheit dient, Freude macht und ein ausgeglichenes Seelenleben bescheren soll, merkte man der Sängervereinigung nur zu gut an. Freudig hob der gemischte Chor an im zweiten Part mit „Oh happy Day“ und „I will sing Halleluja“ und beim Spiritual „Amen“ kam Stimmung in den Saal. Der Chor in Motion klatschte rhythmisch, das Publikum wollte es den Sängern gleichtun, traute sich aber noch nicht so recht. Dafür erlebte der Chor einen besonders stürmischen Zuspruch von den Gästen, die am Ende nicht mehr aufhören zu applaudieren. Im letzten Block zeigte der Finther Chor eine andere Facette. Das anrührende „Weit, weit weg“ von Hubert von Goisern oder die „99 Luftballons“ gehören einem anderen Genre an.

Beim Solo zum Stück „Panis angelicus“ gab es Sonderapplaus für den Chor aus Stade, ebenso beim Solo von Martin Raabe bei Bizets Agnus Dei. Aber die Gäste konnten nicht nur klassisch. Mit „Gabriellas Song“ oder „Irish Blessing“ trafen die Männer und Frauen den Geschmack des Auditoriums.

Manche Chöre geben in diesen Zeiten wegen Mitgliedermangels auf. Nicht so die Sängervereinigung Finthen mit ihrer Vorsitzenden Monika Schnell. Der gemischte Chor, der gerne noch mehr Männer unter den Sängern hätte, steht noch zahlreich da, hält die Tradition hoch, pflegt den Gesang und entwickelt sich weiter. Ähnlich sehe es mit dem Klassikchor aus Stade aus, so Schnell.