Laubenheim – Fast jeder kennt ihn in Laubenheim. Er ist der Ehrenpräsident des AC 09, trug unendlich viele Daten zum Ringen und zahlreiche Statistiken zur Laubenheimer Historie zusammen. Er ist der SPD-Fraktionssprecher im Ortsbeirat und hat 2011 das Laubenheimer Umweltteam ins Leben gerufen, wofür er mit seinem Team erst kürzlich den Bürgerpreis erlangte. Am 3. August wird Wolfgang Stampp 70 Jahre alt.
Allein die Aufzählung der Ehrungen und Auszeichnungen, die er in seinem Leben erhielt, würde Seiten füllen, die seiner sportlichen Aktivitäten und Funktionen noch mehr. Und er ist ein rechter Vereinsmensch, als leidenschaftlicher Statistiker hat er die Lebensjahre seiner Mitgliedschaft in sieben Vereinen zusammengerechnet. Es sind 267, genug für mehrere Leben.
Im Gespräch mit der Lokalen Zeitung erinnert sich Wolfgang Stampp auch an seine frühen Jahre im Ort und wie er zum Ringen kam, wo er unter vielen anderen Titeln den des 2. Deutschen Meisters errang. „Ich hatte auch an Fußball und Handball Spaß“, sagt Stampp, „aber alle Vorfahren waren Athleten.“ Dass er mit zehn Jahren beim Festumzug zum Goldenen Jubiläum des Athleten-Clubs aktiv dabei sein durfte, das erfüllte ihn damals mit großem Stolz.
Alle Zeitungsauschnitte, Dokumente und Statistiken zu seinem AC 09 und über das Ringen hat er lebenslang gesammelt und archiviert. Alles, was er darüber hinaus auch zu Laubenheim zusammengetragen hat, füllt einen 100-Quadratmter Raum. „Egal in welcher Funktion ich war, egal in welchem Bereich, alles habe ich jahrzehntelang gemacht. Ich bin keine Eintagsfliege“, sagt Stampp. Ehrgeiz, Ausdauer und Beharrlichkeit machten ihn zu dem, der er heute ist. „Und das Wissen, dass man die Welt nicht von heute auf morgen verändern kann“, fügt er an.
„Mein Herz hängt am Sport, das ist das eine“, so Stampp. Das andere fügte sich. Als guter Ringer trug man ihm an, andern etwas beizubringen, das war der Einstieg in die Funktionärslaufbahn im Verein und darüber hinaus. Dann wandten sich die Vertreter der Landesebene an ihn und so ging es weiter bis zum Deutschen Ringer-Bund.
Beruflich bildete sich der gelernte Maschinenschlosser weiter zum studierten Machinenbautechniker, war Mitarbeiter einer Forschungsgruppe im Institut für Physik an der Mainzer Universität und nutzte nebenher alles, was die Uni an weiterer, für ihn interessanter Fortbildung bot. Schon früh beschäftigte er sich mit dem Computerwesen, was ihm wiederum privat auch bei seinen Statistiken („Ich habe als Kind schon Steine, Postkarten und Bierdeckel gesammelt“) von großem Nutzen war. Zurzeit arbeitet Wolfang Stampp an einer Bestandserhebung aller Festschriften aus Laubenheim.