Wie geht es dem Ortsbürgermeister von Heidesheim in Sommer 2017?
WEIDMANN: Ausgezeichnet. Es läuft gut in der Ortsgemeinde und bei der Zusammenarbeit mit Ingelheim. Große Projekte und viele Dinge haben wir in den letzten drei Jahren auf den Weg gebracht.
Was waren Ihre Motive, sich der Ingelheimer SPD anzuschließen?
WEIDMANN: Es gab unüberbrückbare Differenzen zwischen dem Vorsitzenden der SPD Heidesheim und mir zur Fusion der SPD-Ortsvereine Ingelheim und Heidesheim. Als SPD haben wir den Fusionsprozess maßgeblich nach vorne gebracht. Es ist mir unverständlich, warum sich der Vorstand der Heidesheimer SPD ohne ein Votum der Mitglieder vehement gegen die Fusion mit Ingelheim gesträubt hat. Mittlerweile scheinen sich die Dinge zum Positiven zu wenden. Ferner wurde mir gesagt, dass ich keine Unterstützung vom Ortsverein Heidesheim zu erwarten hätte. Ich habe mich entschlossen, mich schon jetzt dem Ortsverein Ingelheim anzuschließen.
Die Mietpreise in den früheren Gemeindewohnungen sollen erhöht worden sein. Wie stehen Sie dazu als Sozialdemokrat?
WEIDMANN: Ich halte es für außerordentlich bedenklich, wie mit den Mietern verfahren wird. Es bedarf einer nachhaltigen Prüfung, in wie weit die Interessen der Mieter, die vertraglich durch eine Sozialcharta geschützt werden, weiter gewahrt bleiben. Die Sozialdemokraten sind gefordert, sich um jene Menschen zu kümmern, die keine wirtschaftlichen Möglichkeiten haben, sich gegen Verstöße gegen Vertragsvereinbarungen zu wehren. Gespräche sind im Gange.
Ist das umstrittene Baugebiet „Sommeraue“ vom Tisch?
WEIDMANN: Ja. Davon kann man ausgehen. Das Verfahren ist langwierig. Das Bebauungsplan-Verfahren befand sich bis 14. Juli in der Offenlage. Der Aufhebungsbeschluss kann erst nach Einleitung des Verfahrens zur Aufhebung des Umlegungsbeschlusses geschehen. Es ist kompliziert. Aber wir schaffen das.
Wie weit ist die angekündigte Sanierung der Burg Windeck fortgeschritten?
WEIDMANN: Wir müssen geduldig sein. Die Sanierung der Burg wird nicht im Städtebauförderprogramm, sondern mit anderen Förderprogrammen unterstützt. Die Anträge sind fertig. Ich hoffe auf Umsetzung in 2018. Die Markthalle und das Areal um die Markthalle bilden auch den Schwerpunkt beim Städtebauförderprogramm. Speziell hier soll in den kommenden Jahren sehr viel passieren.
Zuletzt noch: Wie steht es um die viel gelobte Saunaoase in Uhlerborn?
WEIDMANN: Ich glaube hier erstmal an gar nichts mehr. Zunächst müssen sich wohl die Grundstückseigentümer und der Betreiber einmal über grundsätzliche wirtschaftliche Dinge unterhalten, bevor wir hier die Bürger verrückt machen.
Ausgelagert:
Für das Burggartenfest im August kündigt Martin Weidmann ein tolles Programm an: Vereine servieren kulinarische Leckerbissen, abends gibt‘s Livemusik von ,Bett und Mett‘ sowie Darbietungen der Leihenspielgruppe der Katholischen Pfarrgemeinde. Gute Nachrichten auch für das Erntedankfest 2017: Es wird wieder in der Markthalle stattfinden.
Das Interview führte Gregor Starosczyk-Gerlach.