Start Gesellschaft Jertz schwört auf Gemeinwohl ein

Jertz schwört auf Gemeinwohl ein

OPPENHEIM – Vor Jahresfrist tafelten die Gäste des damaligen Stadtbürgermeisters Marcus Held (SPD) noch üppig im Saal eines Restaurants. Beim Neujahrsempfang 2019 war der der Korruption verdächtigte Held, gegen den längst die Staatsanwaltschaft ermittelt, längst Geschichte. Und sein Nachfolger Walter Jertz (parteilos) hatte zum Stehempfang in den Ratssaal geladen – und zwar ausdrücklich die Bürger.
Und die waren in Scharen gekommen. Voll war es im Ratssaal, wo Jertz die nicht nur die neue Bescheidenheit und Zurückhaltung („lieber im kleinen Kreis als überteuert und überdimensioniert das neue Jahr feiern“) zelebrierte, sondern die Bürger auch auf das Gemeinwohl einschwörte. „Es wird Zeit, dass wir in Oppenheim miteinander und nicht mehr nur über einander reden“, führte der im Sommer nach dem Rücktritt von Held neu gewählte Stadtbürgermeister, der bei der Kommunalwahl Ende Mai noch einmal antreten will.

„Oppenheim hat ein turbulentes Jahr hinter sich“, fasste Jertz die wahrlich turbulenten ersten fünf Monate des Jahres 2018 zusammen. Montagsdemonstrationen gegen den amtierenden Stadtbürgermeister Held, dessen Rücktritt am 28. Februar, die Neuwahlen am 3. Juni mit nur einem Kandidaten – nämlich Jertz – seien den dann eingeleiteten Umdenkungsprozessen vorausgegangen.
Dubiose Verträge und deren Abwicklung gehörten zu dem Erbe Helds, das erledigt werden müsse, außerdem die Auflösung der Oppenheimer Tourismus GmbH. Aber auch die ganz normalen kommunalen Herausforderungen: Baumaßnahmen, Straßenbaumaßnahmen, aber auch das Bemühen, einen ausgeglichenen Haushalt hinzubekommen. Und bald die verkehrlichen Auswirkungen, wenn nämlich die Niersteiner Bahnunterführung geschlossen wird.

„Aber Oppenheim lebt und hat viel zu bieten“, führte Jertz weiter aus und nannte die zahlreichen Veranstaltungen, die auch im vergangenen Jahr die Besucher begeistert haben. Diese Veranstaltungen seien auch Ausdruck einer lebendigen Oppenheimer Vereinswelt.
Die Kommunalwahl am letzten Sonntag im Mai wird den Oppenheimer Stadtrat wahrscheinlich durcheinander wirbeln. Denn neben den etablierten Parteien treten auch die Initiativen „Wir für Oppenheim“ und „Aufbruch“ an. Jertz gab beim Neujahrsempfang seiner Hoffnung Ausdruck, dass der künftige Stadtrat die Interessen der Bevölkerung wiederspiegeln möge.

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Seit ihrer ersten Ausgabe bin ich in verschiedenen Bereichen engagiert bei Journal LOKAL - die lokale Zeitung. Heute verantworte ich die Ausgaben "Mainz", „Mainz-Mitte“ und „Mainz-Mombach“. „Die lokale Berichterstattung ist für mich immer wieder etwas Besonderes, da man hier ganz nah an den Menschen ist“, möchte ich, Jahrgang 1964, meine Arbeit beschreiben. „Außerdem ist Mainz eine tolle Stadt mit einem tollen Umfeld.“