INGELHEIM – Nach zwei großen Buchschenkungen im letzten Jahr und damit verbundenen Umräumarbeiten wird die Bibliothek der Forschungsstelle Kaiserpfalz nun als „Stiftungsbibliothek Hermann Ament und Nachlass Walter Sage“ mit einer Danksagung offiziell vergrößert.
Die großzügigen Spender verbindet eine gemeinsame Geschichte mit Ingelheim. Der im April 2017 verstorbene Mittelalterarchäologe Prof. em. Dr. Walter Sage, zuletzt an der Universität Bamberg tätig, leitete von 1960-1970 die Ausgrabungen im Saalgebiet. In Zusammenarbeit mit Hermann Ament, damals wissenschaftlicher Mitarbeiter und bis vor kurzem Professor für Vor-und Frühgeschichte in Mainz, konnte nach ersten Arbeiten von Christian Rauch (1909-14) die archäologische Forschung wieder vorangetrieben werden. An diese Ergebnisse wird bis heute angeknüpft.
Der beträchtliche Zuwachs unterschiedlicher Fachliteratur bedeutete eine enorme Bereicherung für den wissenschaftlichen Betrieb: In drei Räumen sind nun circa 5500 Bücher, Fachzeitschriften und wissenschaftliche Publikationen untergebracht. 35 Kategorien, darunter Pfalzenforschung, Kirchengrabungen, Architektur und Baugeschichte, sind aufgrund der Schenkungen nun vor Ort nutzbar.
Da beide Archäologen ihren Forschungs-und Sammelschwerpunkt auf die Reihengräberarchäologie des Frühmittelalters gelegt hatten, profitieren die Archäologen der Forschungsstelle bei ihren Untersuchungen auf dem Gräberfeld in der Rotweinstraße beinahe täglich von den Schenkungen. Damit nicht genug, steht ihnen Prof. Dr. Ament als fachlicher Berater zur Verfügung. Diese Verdienste um die Arbeit der Forschungsstelle hat die Kulturdezernentin Irene Hilgert nun zum Anlass genommen, Hermann Ament bei einer kleinen Feierstunde in der beträchtlich vergrößerten Bibliothek zu danken.