Start Mainz-Gonsenheim Jugendfeuerwehr Stadt-Mainz probte den Ernstfall an und in der TGM-Halle

Jugendfeuerwehr Stadt-Mainz probte den Ernstfall an und in der TGM-Halle

Gonsenheim – Das war schon beindruckend, was die gerade mal neun Kinder und Jugendlichen der Jugendfeuerwehr Mainz-Stadt an und in der Turnhalle der TGM in Sachen Feuerwehrarbeit und insbesondere Menschenrettung leisteten. Die Freiwillige Feuerwehr Mainz-Stadt war an Isabell Werum von der Turngemeinde herangetreten. Ein Innenangriff sollte geübt werden. Werum sagte trotz der umfangreichen Vorbereitungen: „Das machen wir gerne, es ist ja auch zu unserer eigenen Sicherheit.“ So bekamen die Zehn- bis 14-Jährigen die Gelegenheit, an einem für sie unbekannten Ort den Ernstfall zu proben. Die TGM-Halle gehörte ihnen am gestrigen Vormittag. 

Unter Leitung von Stadtjugendfeuerwehrwart Tobias Hach wurde ein Kellerbrand simuliert. Drei Personen wurden vermisst. Hach setzte den Notruf ab und sagte: „Es ist jetzt 9.55 Uhr, sie müssen von der Rheinallee losfahren und sind sicher gleich da. Nach der Ankunft der beiden Löschfahrzeuge hatte für einen Teil der Kinder die Menschenrettung Vorrang, andere rollten die C-Rohre von zwei Seiten aus, kuppelten sie mit Hilfe von zwei aktiven Feuerwehrleuten aneinander.  

Innen zeigte sich das Gebäude voller Rauch und der war nicht nur angenommen. Mit der Nebelmaschine sah das ziemlich echt aus. „Hier gilt es, sich mit den Händen vorzutasten und auch die Vermissten auf diese Weise zu finden“, erklärte Hach. Die erste Verletzte konnte noch an den Händen herausgeführt werden. Die beiden anderen, Dummys, folgten bald auf Tragen. Auf dem Platz vor der TGM-Halle empfingen sie die Johanniter zur Erstversorgung. Der Innenangriff war neu für die jungen und, wie Hach hofft, angehenden Feuerwehrleute. „Wir machen das, um Nachwuchs zu gewinnen“, so Hach. „Unser Ziel ist, die Kinder später in den aktiven Dienst zu übernehmen.“ 

Die Kinder unterdessen bewegten sich sehr schnell, denn bei der Menschenrettung ist Eile geboten. Andere schafften den Lüfter herbei, den man jetzt immer öfter zum Entrauchen bei Übungen im Stadtgebiet sehen kann. Den Atemschutz musste man sich denken, denn dafür sind sie noch zu jung. Francesco Rondinone von der Feuerwehr Mainz-Stadt meldete den Ersthelfern: „Es gab eine Atemschutznotfall im Inneren, er wird jetzt gleich zu euch gebracht.“ Die fiktive Maske war undicht und ließ Rauch in die Atemwege gelangen, der Betreffende, gemimt von einem der Kinder, war bewusstlos. Bis auch er sicher versorgt war, hatten die anderen das Feuer gelöscht. 

Neben den normalen Übungen im Jahr gibt es noch ein Fußballturnier und die Stadtmeisterschaften, bei der die Wehr gegen andere Jugendfeuerwehren aus Mainz antritt. Auch ein etwa einwöchiges Zeltlager und eine Großübung zusammen mit Schulsanitätern aus Mainz finden statt, an denen die Kinder teilnehmen können. Sogar gemeinsame Übungen mit den aktiven finden statt oder beim Berufsfeuerwehrtag den ganzen Alltag eines Feuerwehrmannes auf der Wache kennenlernen und miterleben. 

Die Jugendlichen treffen sich jeden Dienstag (außer in den Ferien) um 18 Uhr in der Moselstraße 35 in 55118 Mainz. Auch Eltern sind gerne willkommen, sich mal eine Übung anzuschauen. Infos unter Mail: jugend@ff-mainz-stadt.de. 

Die Johanniter empfingen die Verletzten vor der Halle zur Erstversorgung. Foto: Helene Braun