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Klassiker neu erzählt

MAINZ – Wer der „Ü-60-Generation“ kennt ihn nicht? 1965 kam „Dr. med. Hiob Praetorius“ in die Kinos. Mit den beliebten Filmstars Heinz Rühmann und Lieselotte Pulver in den Hauptrollen zählte die Verfilmung des gleichnamigen Bühnenstücks von Curt Goetz zu den Kinoerfolgen dieser Zeit. Besonders Heinz Rühmann war die Rolle des warmherzigen und verständnisvollen Arztes auf den Leib geschrieben.

An die Umsetzung des Stücks wagte sich in den vergangenen Monaten die Schauspielgruppe des Frauenlob-Gymnasiums und damit eine Generation, die die Enkel derjenigen sein könnten, die damals im Kino mitfieberten. Doch die Inszenierung von Martin Mattheis ist keine werkgetreue Adaption. Vielmehr überrascht sie mit einem kreativen Kniff: Denn ins Spiel kommt dabei das vielleicht bekannteste Ermittler-Duo der literarischen Kriminalgeschichte. Sherlock Holmes und Dr. John Watson gehen dem vermeintlichen Unfalltod von Dr. Hiob Praetorius auf den Grund.

Dabei beleuchten die im Gegensatz zur modernen TV-Serie „Sherlock“ dieser Sherlock Holmes (Marvin Forster) und dieser Dr. Watson (Dominik Franz) eher konservativ-gelassen das Leben des bei seinen Patienten beliebten und bei nicht wenigen Kollegen voller Neid bedachten Dr. Prätorius (Peter Geißler) und sorgen auf der Bühne in der Aula des Frauenlob-Gymnasiums für so manche Überraschung und so manchen Aha-Effekt.

Seit mehr als 15 Jahren begeistert die Schauspielgruppe des Frauenlob-Gymnasiums mit kreativen und zum Teil eigenwilligen Inszenierungen bekannter Stücke, beispielsweise von „Arsen und Spitzenhäubchen“ (2016), „Des Teufels General“ (2010) oder auch „Die Schule der Diktatoren“. Die Schauspielgruppe setzt sich aus einem guten Dutzend Schülerinnen und Schülern der neunten bis zwölften Klassen zusammen, die seit 2001 ein Stück einstudieren. Zu den regelmäßigen Proben kommt immer auch zumindest ein Probenwochenende.

Am Dienstag, 26. September, wird das Stück noch einmal aufgeführt. Beginn ist um 19.30 Uhr in der Aula des Frauenlob-Gymnasiums.

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Seit ihrer ersten Ausgabe bin ich in verschiedenen Bereichen engagiert bei Journal LOKAL - die lokale Zeitung. Heute verantworte ich die Ausgaben "Mainz", „Mainz-Mitte“ und „Mainz-Mombach“. „Die lokale Berichterstattung ist für mich immer wieder etwas Besonderes, da man hier ganz nah an den Menschen ist“, möchte ich, Jahrgang 1964, meine Arbeit beschreiben. „Außerdem ist Mainz eine tolle Stadt mit einem tollen Umfeld.“