Start Gesellschaft Kündigung erreichte falschen Adressaten

Kündigung erreichte falschen Adressaten

Finthen – Als die Töpferfrauen der IG Layenhof das Schreiben der GVG erreichte, waren sie entsetzt. Denn für ihre Räume im Gebäude 5801 gibt es einen neuen Mietvertrag. Der Zweckverband habe die Förderung für die Räume 117 und 120 gekürzt, heißt es. Jetzt stehen etwa 300 Euro im Raum für die Nutzung der Räume. Die Hobbytöpferinnen sprachen im Ortsbeirat vor und wandten sich an die Presse. In einem gemeinsamen Gespräch mit den Frauen und Ortsvorsteher Herbert Schäfer machte IG-Vorsitzender Alexander Chatzigeorgiou vorerst eins klar. Die Kündigung hätte an ihn als Vorsitzendem der IG gehen müssen und nicht an die Frauen, die Teil der Interessengemeinschaft sind. Somit habe sie keine Gültigkeit. Weiß die GVG nicht, wer ihr Mieter ist? Fragen gab es mehr als Antworten beim Gespräch um die Töpferfrauen.

Geärgert habe ihn auch die Behauptung der Vorsitzenden des Zweckverbandes, Sybille Vogt, die IG sei der einzige Verein, der keine Miete zahle, erläuterte Chatzigeorgiou. Das Verhalten der GVG und des Zweckverbandes sei hier „ein bisschen unglücklich“ gewesen. Die Interessengemeinschaft Layenhof e.V. (IG) sei sich durchaus bewusst, dass ein wesentlicher Teil der Fördergelder, die zur Verfügung gestellt wurden, durch sie vereinnahmt werde. Die IG sei sich aber auch bewusst, dass sie im Bereich Kinder-, Jugend-, Nachbarschafts- und Seniorenarbeit die einzig verlässliche und dauerhaft gegebene Stelle im Quartier sei.
„Ja, wir werden finanziell unterstützt“, sagte Chatzigeorgiou, „aber wir leisten Jugendarbeit mit dem Faktor zehn. Die Deutschkurse finden mittlerweile bei mir im Wohnzimmer statt.“

Die Finthlinge proben im Gebäude, ein Finther Hotel lagert schon mal die Kinderveranstaltungen hierhin aus, und es sei nicht nur die Jugend, die es zu betreuen gelte. Um die Flüchtlinge kümmere sich die IG und alle anderen Bewohner. Die Frage laute nun: Wie kriegen wir es gemeinsam hin, dass die Töpferfrauen mit einer angemessenen Belastung ihr Hobby und ihre ehrenamtliche Jugendarbeit weiterführen können? Allein 2000 Euro habe die IG in diese beiden Räume gesteckt.
Schäfer sieht es außer Frage, dass die IG Layenhof gute Arbeit leiste. „Aber wenn der Vermieter kündigt, haben wir keinen Einfluss darauf.“ Dennoch werde es Lösungsmöglichkeiten geben, aber man hätte erst das Gespräch suchen sollen, bevor man die Öffentlichkeit informiere. Und man solle nicht über Briefe, sondern persönlich kommunizieren. „Wir werden Mittel und Wege finden, dass das Gemeinschaftsleben hier weiter in den Vordergrund gestellt wird“, beteuerte Schäfer. „Wir haben mit der GVG geredet, es hat nicht funktioniert“, warf Mitvorsitzender Weiko Müller ein. Nun soll es ein weiteres Gespräch mit allen Beteiligten geben, das Ortsvorsteher Schäfer organisieren wird, um den Töpferinnen des Fortbestand ihres Hobbys zu sichern.