Laubenheimer gemeinsam für den Brunnen

Laubenheim – Schon etwas mehr als 5000 Euro hat die 2016 von Ulrich Frings gegründete Brunneninitiative für den wahrscheinlich mittelalterlichen Brunnen am Wiegehäuschen beisammen, und die Arbeiten sind bereits voll im Gange. „Wir hoffen, es wird noch mehr“, sagte Heinrich Webler auf Anfrage der Lokalen Zeitung. Webler, der Ingenieur mit seiner Firma ICON für Wasserbau und Wasserwirtschaft, hat die Bauleitung übernommen, Dirk Kuchenbuch die Betonarbeiten. Der HVV fungiert mit dem Vorsitzenden Dieter Rank als Projektträger. Im komplett ehrenamtlich agierenden Team sind weitere an der Geschichte interessierte Laubenheimer, sowie Steinmetzmeister und Bildhauer Boris Engelbrecht und Ortschronist Dr. Gebhard Kurz beteiligt. Ende September soll der Brunnen mit einem Fest eingeweiht werden.

Vor zwei Jahren entdeckten Mitarbeiter des Grünamtes bei einer Baumfällung den Brunnen, der in der Erde versteckt war. Rein zufällig. Webler: „Beim Ausgraben der Wurzeln löste sich ein Stein und man konnte reingucken.“ Fünf Meter tief ist das gute Stück, das sehr wahrscheinlich aus dem Mittelalter stammt. Und er führt sogar Wasser. Webler als Ingenieur übernahm die Planung zusammen mit Boris Engelbrecht und die Bauleitung gleich dazu. Nun fehlte das Geld. Von der öffentlichen Hand war nichts zu holen, also rief Frings im Bestreben, „ein Stück Laubenheim zu erhalten“, parteiübergreifend die Initiative ins Leben. Firmen spendeten, Privatleute, Stammtische. „Das Geld brauchen wir für das Material“, so Webler weiter, alles andere geschieht für Gottes Lohn.“ Weiter an den Arbeiten beteiligt sind Manfred Peter, Schlosserarbeiten, Oliver Porth, Statik, Baustahl, Holzarbeiten, Werner Vollradt.

Mit Bruchsteinen wird der Brunnen außen 80 Zentimeter über der Erde hochgemauert, man kann es schon sehen. Er erhält eine Holzabdeckung, die man öffnen kann und die in der Regel abgeschlossen bleibt, denn fünf Meter Tiefe und zwei Meter Wasser könnten gefährlich werden für jemanden, der hineinfällt. Zusätzlich wird innen noch ein Gitter zur Sicherheit angebracht. Die Betonkonstruktion außen – der Statik wegen – wird man später nicht mehr sehen. Der Brunnen erhält vorne ein Steinwappen von Laubenheim. Ähnliches wurde von Engelbrecht bereits erfolgreich an der Lesebank auf der Laubenheimer Höhe realisiert. Es wird eine Infotafel mit Infotext des HVV zur Geschichte und Sponsorennamen erstellt, die am Wiegehäuschen angebracht wird.

Es wird vermutet, der Brunnen sei eine Art Ziehbrunnen zur Wasserversorgung gewesen. Was auffiel, er wurde schon einmal geöffnet, „aber nicht in den letzten 80 Jahren“, sagt Webler. „Gut, dass er innen nicht verschüttet wurde, so ist der Hohlraum noch intakt und wunderbar gemauert.“