MAINZ – Die närrische Spannung steigt, denn am Freitag wird im ZDF wieder die „Mutter aller Fernsehsitzungen“ übertragen: Mainz bleibt Mainz wie es singt und lacht, bringt Mainzer Frohsinn in die Wohnzimmer. Schon bei der Generalprobe war eine tolle Stimmung zu verzeichnen und die Auswahl der Redner war ebenfalls sehr gelungen.
Als Till Eulenspiegel auf der Reichstagskuppel vertritt Friedrich Hofmann gekonnt die politisch-literarische Fastnacht und nimmt scharfzüngig die Politiker im In- und Ausland auf’s Korn. Von seinem Alltag als Mainzer Polizist weiß der Vizepräsident des MCV, Alexander Leber, allerlei zu berichten. So auch über fake news – des wo aus Amerika kimmt un heeßt in Meenz „dumm Gebabbel des wo garnet stimmt.
Dass wenige Stunden nach Abschluss der Sondierungsgespräche die Bundeskanzlerin die närrische Rostra des Kurfürstlichen Schlosses zu Mainz betritt, hätte sich wohl niemand träumen lassen. Florian Sitte persifliert Angela Merkel so gekonnt, dass kaum noch ein Unterschied zum Original festzustellen war.
Wenn Sabine Pelz von einem Pflegefall spricht, so geht es keinesfalls um Menschen. Als Chefhostess im Mainzer Rathaus weist sie auf allerlei Misstände hin, die nicht nur baulicher Natur sind. Pflegestufe elf stünde dem Arne-Jakobsen-Bau schon zu. Ernst Lustig alias Jürgen Wiesmann zeigt da schon etwas reduzierteres Redetempo, wenn er von seinem Problem als vermeintlich zukünftiger Ehemann einer Oma berichtet.
„Habemos Groko“, verkündet Lars Reichow in seinem Fastnachtsjournal. Aktuell und gut gebracht, doch gibt es in Mainz genügend gute Amateure, dass man sich fragt, ob es wirklich angebracht ist, die Fastnacht mit professionellen Kabarettisten aufzustocken.
Der letzte Redner zu vorgerückter Stunde hat es bekanntlich schwer. Doch für Sitzungspräsident Andreas Schmitt ist das kein Problem.
In seiner bekannten Rolle als Obermessdiener zieht er die Aufmerksamkeit des Publikums sofort auf sich.
Der närrische Bundestag der Schnorreswackler (GCV) löst starke Begeisterung aus ebenso wie der „brandaktuelle Vortrag“ von Martin Heininger und Christian Schier (ebenfalls GCV). Musikalisch ist die Sitzung sehr gut besetzt mit Margit Sponheimer, die auf einem großen Mond erscheint.
Weitere Größen des Fastnachtsgesangs sind Oliver Mager, der nach drei Jahren Fastnachtsabstinenz sein Comeback feiert, außerdem die Altrheinstromer, die Mainzer Hofsänger und – last but not least – „Handkäs un sei Mussig“, ein junges Team, das unter der Leitung von Oliver Wiesmann als Senkrechtstarter in der Mainzer Fastnacht gilt.
Das Ballett der Gonsenheimer Füsiliergarde brilliert mit einem professionellen Gardetanz.
Die TV-Sitzung wird an Fastnachtfreitag ab 20.15 Uhr im ZDF übertragen.