Mainzer Volksbank und Feuerwehr Hechtsheim proben den Ernstfall

Hechtsheim – Um 18 Uhr geht der Melder bei der Freiwilligen Feuerwehr Hechtsheim. Im MVB-Regionalcenter in der Bürgermeister-Keim-Straße 2-4 hat ein Heizungsbrand im Keller mehrere Stockwerke verraucht. Ein paar Mitarbeiter haben sich aufs Dach geflüchtet und rufen von dort aus: „Hilfe, Hilfe, holt uns hier raus.“ Zum Glück ist es nur eine Sicherheitsübung, aber eine umfassende. In der Art hat Hechtsheim das noch nicht erlebt, zumindest was die MVB betrifft. Die Bevölkerung weiß von nichts, die Feuerwehrleute bis kurz vorher auch nicht, die Bankmitarbeiter ebenso. Nur Wehrführer Sebastian Nolte und die Berufsfeuerwehr Mainz wissen Bescheid, damit sie nicht ausrückt. Bald sind etliche Schaulustige vor der Bank.

Übung macht den Meister. Das ist auch im Notfall eine goldene Regel bei der Mainzer Volksbank (MVB). Die Übung in der Bankfiliale beinhaltet die Löscharbeiten wie auch die entsprechende Evakuierung der Bankmitarbeiter und Kunden.

Frank Gloede, Leiter des MVB-Regionalcenters sowie früher selbst Feuerwehrmann, sieht in der Übung eine wichtige Maßnahme: „Solche Übungen sind in regelmäßigen Abständen sehr zu empfehlen, da der Ernstfall nicht geplant werden kann. Mit der Unterstützung der Feuerwehr können wir so ein relativ realistisches Szenario erzeugen und unter diesen Bedingungen feststellen, wie gut wir für einen solchen – hoffentlich niemals eintretenden – Notfall gewappnet sind.“ Der Rauch hat sich durch das Treppenhaus über mehrere Stockwerke ausgebreitet, sodass neben der Schalterhalle und den Büros auch ein großer Schulungsraum evakuiert werden muss.

Auch Wehrführer Sebastian Nolte sieht in der geplanten Übung eine wichtige Notwendigkeit: „Im Notfall funktionieren Abläufe nicht so wie sie idealerweise sollten. Daher sind solche Übungen unter Realbedingungen sehr zu empfehlen und können im Ernstfall Leben retten. Auch für uns als Feuerwehr sind solche Möglichkeiten gut, um verschiedene Szenarien zu proben und unsere Vorgehensweisen zu verbessern.“

Das möglichst realistische Szenario hat vorgesehen, dass das MVB-Regionalcenter durch einen Brand in der Heizungsanlage einem Feuer ausgesetzt ist. Nach nur wenigen Minuten trifft die Freiwillige Feuerwehr Hechtsheim mit mehreren Fahrzeugen und der gesamten Löschmannschaft ein, um entsprechende Lösch- und Evakuierungsmaßnahmen vor Ort durchzuführen. Dazu zählen das Evakuieren der Mitarbeiter und Kunden, die Verkehrssicherung der angrenzenden Straßen, das Löschen des Brandes und die Entrauchung des Gebäudes. Danach wird alles nochmal in einer Besprechung durchgegangen, Optimierungsansätze werden erörtert.

Am Ende sagt Gloede: „Es ist im Vorfeld ein größerer organisatorischer Aufwand, den es aber mit Blick auf den Nutzen lohnt zu tun. Zudem zeigt es auch die enge Verbundenheit mit der Feuerwehr vor Ort, die sofort von der Idee begeistert war. Man kennt sich eben und verfolgt die gemeinsamen Ziele.“